Fünf Tage lang ein Unternehmer sein

Marie Meistrell, Auszubildende der Sparkasse. Bereits zum zwölften Mal spielten Auszubildende des dritten Lehrjahres der Sparkasse Marburg-Biedenkopf und Oberstufenschüler der Carl-Strehl-Schule das Wirtschaftsplanspiel „WIWAG“. In diesem Jahr nahmen 24 Auszubildende und 9 blistaner die Herausforderung an, für fünf Geschäftsjahre ein Unternehmen zu lenken.

Eine Woche lang Unternehmensluft schnuppern ist das Ziel des WIWAG Planspiels. Die Abkürzung steht für Wirtschaftswoche AG und ist eine computergestützte Unternehmenssimulation aus der Schweiz, die jungen Leuten betriebs- und volkswirtschaftliche Grundkenntnisse näherbringen soll.

Direkt zu Beginn wurden fünf bunt gemischte Gruppen aus Auszubildenden der Sparkasse und Schülern der blista gebildet, um ein Unternehmen für die Produktion und Vermarktung einer (fiktiven) Uhr zu erstellen. Im Laufe der Woche zählte es u. a. zu den Aufgaben der Teilnehmer, das Unternehmen zu lenken, Produktionsprozesse zu optimieren, die Finanzen im Blick zu behalten, eine Marketingstrategie zu entwickeln und das Unternehmen in der Öffentlichkeit darzustellen.

Angeleitet wurden die Auszubildenden und die Schüler von Christian Hinrichs und Petra Dürrschmidt, Lehrer an der Carl-Strehl-Schule. Für die Durchführung einer Bilanzpressekonferenz erhielten die „Unternehmer“ Unterstützung von Herrn Frantz von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf. Fachmännische Hilfe bei der Entwicklung einer zielgruppengerechten Marketingstrategie bekamen die Jungunternehmen von der Marburger Werbeagentur „die kommuni­katöre“, vertreten durch Herrn Hummel.

Neben der Theorie standen aber auch immer wieder Praxis und Spaß auf der Tagesordnung. So wurde im Rahmen des „Betriebssports“ ein Goalballturnier veranstaltet. Goalball ist ein Mannschaftssport für sehbehinderte Menschen. Bei dieser Sportart verzichten beide Teams auf ihr Augenlicht, während sie das Ziel verfolgen, den 1,25 kg schweren Ball, lediglich mit Hilfe des Gehörs und des Tastsinns, in das gegnerische Tor zu befördern.

Am letzten Tag fand die Bilanzpressekonferenz statt, in der die Unternehmen ihre Ergebnisse einer kritischen Öffentlichkeit ­präsentieren mussten. Begleitet wurde die gesamte Wirtschaftswoche von einem Presseteam, welches tagtäglich aktuelle Nachrichten in Form einer Nachrichtensendung produzierte und sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmerte.

Krönender Abschluss der WIWAG-Woche war die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zur Beruflichen Orientierung ­zwischen der blista und der Sparkasse. Die Organisationen streben damit die Intensi­vierung ihrer Partnerschaft an. Sie soll nicht nur den Praxisbezug in der pädagogischen Arbeit der Schule stärken, sondern auch Praktikumsplätze in der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Vorträge zum Thema „Bewerbungstraining“ und weitere gemeinsame ­Aktivitäten wie zum Beispiel das Planspiel WIWAG umfassen.