Landrat Jens Womelsdorf besuchte die blista

„Fortsetzung folgt“

"Personen von links nach rechts: Mirko Melz, Leiter des Zentrums für Barrierefreiheit, Thorsten Büchner (Öffentlichkeitsarbeit), Peter Audretsch (Schulleiter der Carl-Strehl- Schule), Landrat Jens Womelsdorf sowie die beiden Vorstände der blista Patrick T
Mirko Melz, Leiter Zentrum für Barrierefreiheit (v.l.n.r.), Thorsten Büchner (Öffentlichkeitsarbeit), Peter Audretsch (Schulleiter), Landrat Jens Womelsdorf sowie die beiden Vorstände der blista Patrick Temmesfeld und Maarten Kubeja

Thorsten Büchner | „Ich freue mich, dass Sie in ihrem so dicht gedrängten Terminkalender die Zeit gefunden haben, unserer Einladung nachzukommen und die blista und ihre Angebote kennenzulernen,“ begrüßte der Vorstandsvorsitzende der blista, Patrick Temmesfeld, Landrat Jens Womelsdorf auf dem blistaCampus.

Womelsdorf ist seit 1. Juli 2022 Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf und war der Einladung „zu meinem Antrittsbesuch sehr gerne gefolgt, weil ich in meinem jetzigen Amt, aber auch schon in meinen früheren beruflichen sowie politischen Tätigkeiten viele Berührungspunkte mit der blista, aber auch und vor allem mit blinden und sehbeeinträchtigten Menschen hatte.“ Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der blista, Maarten Kubeja, dem Schulleiter der Carl-Strehl-Schule, Peter Audretsch und Mirko Melz, dem Leiter des Zentrums für Barrierefreiheit der blista, machten sich Temmesfeld und Womelsdorf auf zu einem Rundgang über den Campus und durch die unterschiedlichsten Abteilungen der blista.

Zu Beginn stellte Mirko Melz inklusive Unterrichtsmaterialien aus dem 3D-Dru-cker vor, die etwa „ganz einleuchtend begreifbar machen, welche Blutgruppen untereinander zum Spenden geeignet sind und welche nicht.“ Diese „Multimedialen Lernpakete“ (Mulis) wurden an der blista entwickelt.

Auf großes Interesse des Landrats stieß das Thema digitale Barrierefreiheit und Zugänglichkeit von Webseiten und Dokumenten. Die Leiterin der Deutschen Blinden-Bibliothek, Andrea Katemann, konnte anhand von praktischen Beispielen zeigen, vor welche Hürden gerade blinde Menschen gestellt werden, wenn etwa PDF-Formulare nicht barrierefrei programmiert werden. Wie solche Dokumente für Menschen mit Blindheit und Sehbeeinträchtigung lesbar und navigierbar aussehen, konnte Katemann ebenfalls demonstrieren.

In der Sporthalle gerieten Womelsdorf und seine Begleiter mitten in eine turbulente Bewegungseinheit, bei der sich zwei Teams aus Schüler*innen wechselseitig „abwerfen“ sollten, während die jeweils andere Gruppe rund um die Werfenden einen Hindernis-Parcours bewältigen musste. Nebenher erläuterte Janosch Briel, der Sportkoordinator der Carl-Strehl-Schule, die Bedeutung des Sportunterrichts und auch die Angebote im Breiten- und Leistungssport.

Bei winterlichen Temperaturen ging es dann auf dem Campus weiter, indem die Gruppe um Patrick Temmesfeld und Jens Womelsdorf an einer Unterrichts-stunde in Orientierung und Mobilität teilnahm. Holger Jungmann und sein Schüler Oliver, der an der blista die „Blindentechnische Grundrehabilitation“ (BtG) absolviert, nahmen sich den Weg vom Unterrichtsgebäude zur Mensa vor. So konnte sich Womelsdorf im direkten Gespräch davon überzeugen, wie wichtig die eigenständige Orientierung für mehr Teilhabe ist und welchen wichtigen Beitrag dazu Fachkräfte der Blinden- und Sehbehindertenrehabilitation leisten, die hier an der bundesweit einzigen staatlich anerkannten Rehafachschule dafür ausgebildet werden.

Letzte Station auf dem Campusrundgang bildete eine Stippvisite im Chemieunterricht von Tobias Mahnke. Durch unterschiedlich hohe Tonsignale konnten die blinden Schüler*innen mit einem an der blista entwickelten Hilfsmittel erkennen, dass sich bestimmte Flüssigkeiten im Reagenzglas nicht miteinander vermischten und so farblich unterschiedliche Bereiche im Reagenzglas sichtbar waren.

In der abschließenden  Gesprächsrunde wurden „die vielen Eindrücke, die ich heute bei Ihnen an der blista sammeln durfte“, so Landrat Womelsdorf,  nochmal gemeinsam vertieft. Patrick Temmesfeld und Jens Womelsdorf waren sich einig darin, dass „wir auf alle Fälle in engem Kontakt bleiben und dieses erste Treffen ziemlich bald fortsetzen werden.“