Viele Begegnungen und neue Erfahrungen

Alle Teilnehmende am Empfang im Rathaus der Universitätsstadt Marburg anlässlich der 33-jährigen Schulpartnerschaft zwischen den Einrichtungen in Krakau und Marburg
Bilder 2-4 wie im Text beschrieben

33 Jahre Freundschaft zwischen der blista und der polnischen Partnerschule in Krakau

Thorsten Büchner | „Herzlich willkommen im historischen Rathaussaal, in dem wir nur ganz besondere Veranstaltungen durchführen“, begrüßte Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die zahlreichen Gäste aus Marburg und Krakau. Während des kurzweiligen, knapp einstündigen Empfangs im Marburger Rathaus wurde die mittlerweile seit 33 Jahren bestehende, enge Partnerschaft zwischen der blista und der Specjalny Osrodek Szkolno-Wychowawczy, der Blinden- und Sehbehindertenschule in Krakau, gefeiert.

Hans Junker, ehemaliger Lehrer der Carl-Strehl-Schule, hatte den Austausch Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen. Er skizzierte in seiner Rede die Bedeutung der gegenseitigen Besuche und Begegnungen, gerade in Anbetracht der erschütternden deutsch-polnischen Geschichte.

„Was ich mir 1990 erträumt hatte, ist Wirklichkeit geworden. Wir haben seit 1991 in 30 Austauschprojekten vielen Jugendlichen ermöglicht, ihr Nachbarland zu besuchen und dabei Gleichaltrige, die sich in derselben Situation befinden, kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen“

Der damalige blista-Direktor Jürgen Hertlein erinnerte sich in seinem Grußwort an die Anfangszeiten des Austausches und zeigte sich „sehr stolz, dass es der blista und der Schule in Krakau gelungen ist, die Partnerschaft mit Leben zu füllen und solange aufrecht zu erhalten.“

Der Direktor der Blinden- und Sehbehindertenschule aus Krakau, Marcin Dębski, stellte zunächst begeistert fest: „Marburg ist wirklich eine wunderschöne Stadt!“ Er bedankte sich für die freundschaftliche Zusammenarbeit und wünschte den anwesenden Schüler*innen einen schönen Aufenthalt in Marburg, mit „vielen Begegnungen und neuen Erfahrungen.“

Uli Schütt, der das Austauschprogramm in den letzten zwölf Jahren für die blista koordiniert hatte, hob zum Abschluss der Feierstunde noch einmal den besonderen Charakter der Partnerschaft hervor.
„Dieser Austausch wurde geboren aus einer Vision, der Vision einer friedlicheren Welt. In der Begegnung von Menschen, im gemeinsamen Reden, Musizieren, Singen und Lachen liegt die Kraft, die Welt zu einer besseren Welt werden zu lassen.“

Von dieser Kraft konnten sich die Festgäste im Marburger Rathaus dann live überzeugen. Tim, blista-Schüler aus der Jahrgangsstufe 11, spielte berührend-sanfte Klavierklänge des polnischen Komponisten Frederic Chopin und seine  vier Mitschüler*innen Melih, Bianca, Tim und Jason fesselten mit rhythmischen Trommelimprovisationen (Bild 4).  Bei anregenden Gesprächen klang die kleine Feierstunde aus.

Während des zurückliegenden Krakau-Besuchs wurden die ehemaligen blista-Lehrkräfte Hans Junker, Jochen Lembke, Volker Hahn und Direktor Jürgen Hertlein für ihr Engagement rund um den Austausch mit der Verdienstmedaille der Stadt Krakau ausgezeichnet (Bild 3). Die blista-Schülerin Bianca Pavil beschreibt im folgenden Artikel das Kernstück des Austauschs. Das gegenseitige Kennenlernen und die neuen Erfahrungen.

Fotos

  • Bild 1: Groß war die Zahl der Teilnehmenden am Empfang im Rathaus der Universitätsstadt Marburg anlässlich der 33-jährigen Schulpartnerschaft zwischen den Einrichtungen in Krakau und Marburg.
  • Bild 2: Die Rede von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies übersetzte die polnische Deutschlehrerin Bozena Kula.