"Ich bin sowas wie ein I-Tüpfelchen"

Porträtfoto von Andreas Bronkowski. Er trägt die halblangen braunen Haare hinten zusammengebunden und lächelt in die Kamera.

Andreas Bronkowski über seine Arbeit als Case-Manager

Thorsten Büchner | Seit September 2021 arbeitet Andreas Bronkowski als Case-Manager an der blista. „Seit 2015 war ich aber schon als Krankheitsvertretung in vielen Wohngruppen aktiv und kenne die blista daher schon länger“, erzählt Bronkowski. Bei seiner jetzigen Tätigkeit, dem Case-Management, gehe es hauptsächlich darum, für seine Klient*innen passgenaue Begleitung, Beratung und Hilfestellung anzubieten und zu organisieren. Die Schüler*innen der blista können sich mit den unterschiedlichsten Anliegen an Andreas Bronkowski wenden. „Egal, ob sich jemand in der Klasse unwohl fühlt oder ob es um Überforderungsgefühle, etwa bei anstehenden Klausurphasen geht. Ich bin für alle Anliegen da, die belasten oder Sorgen bereiten.“ Da er „zeitlich flexibel“ auf die Bedarfe und Anliegen der Schüler*innen reagieren könne und „weder im WG- oder Schulalltag der Schüler*innen fest verankert“ sei, kontaktieren ihn die Schüler*innen bei Sorgen, Belastungen oder Schwierigkeiten. Bronkowskis Aufgabe ist es dann, quasi als Schnittstelle zu den Lehrkräften der Carl-Strehl-Schule, den pädagogischen Mitarbeiter*innen in den Wohngruppen und den Kolleg*innen des psychologischen Diensts zu fungieren.

„Wenn ein*e Schüler*in aufgrund psychischer Belastungen gerade Schwierigkeiten hat, konzentriert ihren Alltag zu bewältigen, nehme ich Kontakt zu den Lehrer*innen auf, um gemeinsam zu schauen, ob etwas am Schulalltag modifiziert werden kann. Natürlich geht es dann auch darum, ob eine Kontaktaufnahme zum Psychologischen Dienst der blista notwendig und erforderlich ist.“ Andreas Bronkowski ist sozusagen die erste, unverbindliche und offene Anlaufstelle für „alle Anliegen, die die Schüler*innen belasten, anstrengen oder worüber sie sich Sorgen machen.“

Als ausgebildeter Abenteuer- und Erlebnispädagoge nimmt Andreas Bronkowski aber auch an verschiedenen Projekten der Carl-Strehl-Schule teil. „In den Jahrgangsstufen 5, 9 und 11 gibt es regelmäßig Abenteuertage. Dort bin ich immer mit dabei. Im vergangenen Jahr war ich auch auf Klassenfahrt nach Westerhever.“ So lernt Andreas Bronkowski viele Schüler*innen kennen und die Hemmschwelle oder Scheu, ihn zu kontaktieren, kommt gar nicht erst auf. „Ich bin auch vormittags auf dem Campus präsent, so dass mich alle, die möchten, jederzeit ansprechen und kontaktieren können.“ Zudem ist Bronkowski auch in weitere Projekttage, etwa bei Klassenfindungstagen oder Workshops zum Medienumgang in den unterschiedlichen Klassen eingebunden.

Neben den Schüler*innen können sich auch Lehrkräfte und die Mitarbeiter*innen aus den Wohngruppen an ihn wenden. Bronkowski organisiert dann mögliche, externe oder interne Unterstützung oder Beratung. „Ich bin eigentlich sowas wie ein I-Tüpfelchen im unterstützenden und pädagogischen Bereich der blista“, beschreibt er seine Aufgabe als Case-Manager. „Am wohlsten fühle ich mich eigentlich, wenn ich mich nach wenigen Treffen und Kontakten überflüssig machen konnte, weil die Sorgen oder Nöte beseitigt sind oder passende Unterstützung gefunden wurde.“
Besonders wichtig ist Andreas Bronkowski, die Schüler*innen, die sich an ihn wenden, „dabei zu unterstützen, resilient durch den Alltag zu kommen.“

Positive Bestärkung, so hat er in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, helfe vielen Schüler*innen da „unheimlich weiter.“ „Manchmal reicht es schon, wenn wir morgens kurz miteinander telefonieren und uns einen angenehmen Tag wünschen.“ Bronkowski nennt das „mentales Eisessen gehen.“ „Wenn ich spüre, dass das schon hilft und ein erster Schritt in die richtige Richtung sein kann, dann freue ich mich sehr.“