"Für mich ist es besonders cool, dass wir viel Spass haben ..."

Drei Schülerinnen unterhalten sich vor einer gesprayten Wand

- die Fachoberschule Gesundheit

Imke Troltenier | Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie haben junge Leute oft die Freude am Lernen verloren. Sich mit digitalen theoretischen Lerninhalten ranzuhalten, fällt vielen schwerer. Schulische Bildungswege mit hohen Praxisanteilen sprechen junge Leute dagegen leichter an und motivieren mit fachpraktischem Unterricht. Die Fachoberschule Gesundheit, kurz FOG, an der blista bietet einen solchen Mix aus Theorie und Praxis. Damit richtet sich die Carl-Strehl-Schule an Schüler*innen mit Sehbehinderung und Blindheit, die sich für Themen wie Gesundheit, Fitness oder Management interessieren und die sich zugleich ein breites Spektrum beruflicher Ziele offenhalten möchten.

Schüler beim Skaten vor einer Graffitiy-Wand

„Es ist mal was ganz anderes als die anderen Schulzweige“, sagt Sarah und ist davon überzeugt, dass die FOG für viele interessant sein kann, die sich für Gesundheit, den eigenen Körper und Ernährung interessieren. Ihre Klassenkameradin Kim-Denise ergänzt: „Für mich ist es besonders cool, dass wir Spaß haben und viel lachen, wenn wir zum Beispiel Bewegungen selbst ausprobieren. Wir kommen auch alle wirklich gut miteinander klar.“ „Ich war erst auf dem beruflichen Gymnasium, weil mich der Bereich Gesundheitstourismus interessiert, aber das Fach „Wirtschaft“ ist nicht mein Ding. Da lag die FOG als Alternative nahe. Im Praktikum hat mir dann die Physiotherapie enorm viel Spaß gemacht und ich habe auch gemerkt, dass ich richtig gut darin bin. Das Schöne ist, in dem Beruf kann ich auch arbeiten, wenn sich mein Sehen durch die Augenkrankheit verschlechtern sollte“, erzählt Jeanne. Für Hanna lag die Entscheidung von Anfang an fest, denn sie möchte Köchin werden und da passt die FOG gut. Auch ihr hat das Praktikum in der Großküche die Sicherheit gegeben, einen Weg zu gehen, der genau zu ihren Interessen und Fähigkeiten passt.

Drei Schülerinnen betasten die Schultergelenke an einem Skelettmodell.

Seit 2016 gibt es den zukunftsorientierten Bildungsweg auf dem inklusiven blistaCampus, der sorgfältig und exakt auf die Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Schüler*innen zugeschnitten wurde. Wer mit einem mittleren Bildungsabschluss auf die FOG wechselt, muss nur noch zwei Jahre dranhängen, dann sehen die Chancen für Studium und Beruf mit dem Abschluss „Allgemeine Fachhochschulreife" deutlich besser aus. Man kann an Fachhochschulen in jede Richtung studieren oder mit Gesundheitsmanagement, Physiotherapie oder Studium im Gesundheitsbereich bleiben - die FOG eröffnet eine Vielzahl beruflicher Wege. So besteht z. B. am Studienzentrum Mainz die Möglichkeit, den Hochschulabschluss „Bachelor of Arts Medizinalfachberufe“ anzuschließen. Das Gesundheitswesen jedenfalls ist ein beliebtes und vielfältiges Arbeitsfeld. Bundesweit ist bereits jede*r achte Beschäftigte im Gesundheitswesen tätig.

Eine junge Frau mit langen blonden Haaren und braunen Augen blickt in die Kamera. Im Hintergrund sitzen 2 Kinder beschäftigt an einem Tisch.