Ich sehe was, was du nicht siehst

Ferienspiele der katholischen Kirche Marburg zu Besuch auf dem blistaCampus 

Tobias Mahnke | Ich sehe was, was du nicht siehst: Unter diesem Motto standen die diesjährigen Ferienspiele der katholischen Kirche in Marburg. Ein Besuch an der blista ist dazu natürlich ein Muss! Am 30.08.2023 stürmten folgerichtig 28 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren in die Aula, wo Mitarbeiter*innen des Medienzentrums zu unterschiedlichen Inhalten Stationen aufgebaut hatten: Punktschrift, Ertasten und Gestalten von Abbildungen, Fliegerbasteln, Modelle … (Bild 1). 

In der Aula der Schule sind mehrere Tischgruppen aufgestellt. Darauf verteilt sind jeweils Materialien zu unterschiedlichen Themen. Ca. 20 Kinder verteilen sich auf diese Stationen und stehen in reger Interaktion mit den Materialien.

Viele Kinder nutzten auch die Möglichkeiten, sich intensiv mit den ausliegenden Materialien auseinanderzusetzen. So wurden z. B. mit Hilfe der Punktschrifttabelle, die in diesem Zusammenhang wie der Stein von Rosetta gehandelt wurde, entziffert (Bild 2). 

Weiterhin erfreuten sich Augenbinden und Simulationsbrillen großer Beliebtheit. Schnell kam die Erkenntnis auf, dass selbst geübte Tätigkeiten wie z. B. das Falten eines Papierfliegers oder Zeichnen eines Hauses zu spannenden Resultaten führten. 

Eine Teilnehmerin ertastet die Punktschrift auf einem 3D-Druck-Modell. Im Austausch mit einer weiteren Teilnehmerin, die die Punktschrifttabelle studiert, wird der Code geknackt.

Gleichzeitig wurde wahrgenommen, dass blinden Menschen mit entsprechend gestalteten Materialien bzw. Hilfsmitteln viele Möglichkeiten offenstehen. Zitat eines Teilnehmers: „Die können das dann ja genauso machen wie ich; sie brauchen nur etwas länger. Aber dazu können die ja nichts!“ 

Ein besonderes Highlight stellte noch die Tiefziehmaschine dar. Vielen der Kinder war die „Sendung mit der Maus“ mit der blista-Folge bekannt und sie brannten förmlich darauf, ihre Handys, Laubblätter, Steine oder sogar Kleidungsstücke unter die Maschine zu legen und sich Abdrücke davon machen zu lassen. Im Nachgang haben wir erfahren, dass einige Kinder diese Folien in ihren Kinderzimmern aufgehängt haben. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kinder sehr interessiert waren und das Wochenmotto „Ich sehe was, was du nicht siehst“ aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet haben. Ich danke Janina Roland und Johanna Styra aus dem Medienzentrum für ihre Unterstützung sowie dem Team der Ferienspiele für die gute Kommunikation im Vorfeld.