Georg-Gassmann-Stadion

Tastmodell

Marburger Georg-Gassmann-Stadion erhält Tastmodell und taktile Hallenpläne

Rudi Ullrich*. Sportstätten sind weitläufige, großzügig geplante Plätze, in denen Bewegung im Mittelpunkt steht. Stadien, Hallen, Sportanlagen - all das benötigt Raum.

Ein großes Sportgelände, wie das Areal des Marburger Georg-Gassmann-Stadions, bietet sportbegeisterten Marburgern vielfältige Möglichkeiten: Leichtathletik, Fußball, Hockey im Stadion, Ballsportarten in den beiden Hallen, Skaten im Skatepark und Fitness an den diversen Spielgeräten. Für blinde und sehbehinderte Fans und Sporttreibende stellen solche großflächigen Sportanlagen nicht selten eine praktisch unüberwindbare Barriere dar.

Die blista hat aus diesem Grund, gemeinsam mit der Universitätsstadt Marburg und der Commerzbank-Stiftung, die Initiative ergriffen, das Gelände des Stadions mit all seinen Wegen, Tribünen, Hallen und Sportplätzen blinden und sehbehinderten Sportbegeisterten - ob als Aktive oder Besucher - zugänglich zu machen.

Ein Tastmodell bietet einen "greifbaren" Überblick und ermöglicht so die eigenständige Orientierung. Es wurde aus Corian, einem mineralischen Werkstoff, im Maßstab 1?:?850 hergestellt und hat die Größe von 65x84cm. Unterschiedliche Höhenebenen verdeutlichen etwa Anstieg der Tribünen und die fühlbaren Strukturen dienen zur Unterscheidung zum Beispiel der Grünflächen von den Wegen. Von der kontrastreichen Farbdarstellung und diesem einfachen Übersichtsplan über das Gesamtgelände des Stadions profitieren nicht nur sehbehinderte Besucher. Alle Informationen gibt es in Punktschrift und in Profilschrift.

Die taktilen Hallenpläne erläutern Aufbau sowie Anordnung der Räumlichkeiten innerhalb der Hallen und sind sowohl am Sportler- als auch am Publikumseingang vorhanden. Die blista hat mit ihrem Bereich Entwicklung und Produktion Barrierefreier Medien die Umsetzung übernommen. Ermöglicht wurde dieses beispielhafte Projekt durch die finanzielle Unterstützung der Universitätsstadt Marburg und der Commerzbank-Stiftung.

OB Egon Vaupel, Björn Backes, Claus Duncker und Lars Leonhardt halten die taktilen Hallenpläne in der Hand
OB Egon Vaupel, Björn Backes, Claus Duncker und Lars Leonhardt halten die taktilen Hallenpläne in der Hand

"Dieses Tastmodell, verbunden mit den taktil erfahrbaren Hallenplänen, bildet einen weiteren Baustein zur Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderung in Marburg", sagte Marburgs OB Egon Vaupel bei der offiziellen Übergabe.Die taktilen Hallenpläne und das Tastmodell sind wichtige Bestandteile zur gleichberechtigten und eigenständigen Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und sportlichen Leben und dies gerade im Hinblick auf das 2016 stattfindende Louis Braille Festival, ergänzte blista-Direktor Claus Duncker.

Fotos: Tina Eppler, Presseamt Stadt Marburg