Presseinformationen

Melanie Grzimbke (Leiterin MSM), Angela Dorn (MdL), Michael Elias, Claus Duncker (Vorstand a.D.), Landrat Jens Womelsdorf, Vorstand Patrick Temmesfeld und Bürgermeisterin Nadine Bernshausen stehen bei sonnigem Wetter auf der Dachterrasse.

"blista setzt Maßstäbe"

Einweihungsfeier für einen spannenden und vielfältigen Lernort: Montessori-Schule Marburg auf dem blistaCampus

Der blistaCampus hat Zuwachs bekommen! Gleich nach den Ferien wurde das neue, große Gebäude mit seinen auffallend grünbunten Faschen um die unregelmäßig verteilten Fenster von den Schüler*innen und Lehrkräften in Besitz genommen. Zur Einweihungsfeier am 29.02.2024 trafen weit über 100 Gäste auf dem blistaCampus ein. Von Montessori-Schüler*innen vergnügt und sicher geleitet fanden alle Ehrengäste, Mitglieder und interessierten Besuchenden ihren Weg zum neuen Gebäude Am Schlag 2a.

 Zum Auftakt der Feier trugen die jüngsten Schüler*innen der Montessori-Grundschule ein Frühlingslied vor, anschließend begrüßte Patrick Temmesfeld, Vorstandsvorsitzender der blista, die Gäste. "Wir haben mit dem 29.02. ein ganz besonderes Datum im Schaltjahr gewählt, denn auch dieses Gebäude ist nicht nur einzigartig, auffällig und markant, es ist zugleich innovativ und zukunftsweisend. An dieser Stelle möchte ich meinen großen Dank zum Ausdruck bringen, dafür dass Sie alle dazu beigetragen haben."

 "Mit der besonderen Idee von Inklusion und  selbstbestimmtem Lernen hat die blista einen Campus entwickelt, der weit mehr ist als eine Schule", betonte Dr. Karsten McGovern, Verwaltungsratsvorsitzender der blista in seinem Grußwort. Dr. McGovern unterstrich: "Auf Basis einer hochqualifizierten Förderung wird hier ein Umgang mit Vielfalt gelebt und vorgelebt, der für die Teilhabe inmitten einer demokratischen und weltoffenen Gesellschaft beispielhaft ist."

 Auch Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies strich in seinem Grußwort den Wert von Inklusion und Teilhabe heraus: "Die blista setzt seit Jahrzehnten Maßstäbe und heute ganz besonders", sagte er und erklärte: "Als Schule in freier Trägerschaft geht sie voran und zeigt, dass Inklusion funktioniert, dass alle davon profitieren. Auf diese Weise werden zugleich Prozesse in unserer breiten Bildungslandschaft angestoßen und beschleunigt, die das Lernen verbessern. Schulen müssen ein schöner Ort sein, wo Kinder sich wohlfühlen und glücklich sind. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Ereignis."

 Jens Womelsdorf, Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, freute sich über die Bereicherung der Schullandschaft. Er dankte für die Schaffung eines ganz besonderen Lernorts, für das große Engagement und die konstruktiven Auseinandersetzungen, auch mit der Widersprüchlichkeit der Person Maria Montessori. Den Schüler*innen wünschte er viel Freude. Auch dabei, den neuen Ort zu ihrem zu machen und in diesem Zuge vielleicht auch den einen, unverwechselbaren Kratzer oder die andere persönliche Gebrauchsspur zu platzieren, an die man sich später so gern erinnert.

 Dirk Bamberger, Mitglied des Hessischen Landtags, lobte: "Die blista ist ein Flaggschiff, sie setzt Impulse. Das braucht viel Mut." Dazu gratulierte er herzlich und wünschte eine glückliche Zukunft. Im Anschluss an eine zweite, gekonnte Gesangseinlage der Schüler*innen und Leitung von Olaf Roth, dankte Claus Duncker, Vorstandsvorsitzender a.D., dem Schulamt für die Unterstützung beim Ausbau der Montessori-Schule Marburg von der sechsjährigen Grundschule zur Gesamtschule bis Klasse 10 und für die damit einhergehenden Möglichkeiten des Austauschs pädagogischer Konzepte auf dem blistaCampus. "Diesem Schulneubau gehört die Zukunft", sagte er und führte die Facetten barrierefreier Möglichkeiten anhand eines Beispiels aus:  Durch die bauliche Konzeption der unterschiedlichen Fenstergrößen entstehen entsprechend unterschiedlich ausgeleuchtete Arbeitsflächen und werden individuellen Bedarfen der Kinder und Jugendlichen gerecht.

 Architekt Karsten Schmidt spannte schließlich den Bogen von der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs im Jahr 2020 von der innovativen, ressourcen und umweltsensiblen Planung über die ungeahnten logistischen und materiellen Herausforderungen der Pandemie bis zur Fertigstellung: "Ich bin froh, dass wir hier stehen. Das ist der Erfolg der guten Partnerschaft, in der wir uns bewegen." Er wünschte viel Freude mit dem Gebäude.

 Last, not least, begrüßte Melanie Grzimbke, Schulleiterin der Montessori-Schule Marburg, die Anwesenden.Sie erläuterte Eckpunkte der Montessori-Pädagogik auf dem blistaCampus wie das individuelle und selbstbestimmte Lernen, die vorstrukturierten Lernumgebungen und das anregende Lernmaterial, das sich durch seinen Aufforderungscharakter auszeichne. Sie lud die Gäste aufs Herzlichste ein, die anwesenden Schüler*innen in die jeweiligen Lerngruppenräume zu begleiten und sich Einblicke in die Räume und Materialien zu verschaffen. Gern griffen die Besucher*innen das Angebot für Gespräche mit Schüler*innen, Lehrkräften und Gästen auf.


Blick auf die Bühne der Eröffnungsfeier mit den VBS-Vorsitzenden

„Leben. Bildung. Partizipation“

Internationale Expert*innen für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik tagen auf dem blistaCampus

Vorab riefen die Glocken der Elisabethkirche zu einem wunderschönen „spirituellen Impuls“ mit Musikbeiträgen von Schüler*innen aus Rückersdorf, dem Bläserensemble um Karl Reissig, Reflexionen über unsere Hände und farbige Bändel, die die Besucher*innen kreativ verknüpften. Dann öffnete das Erwin-Piscator-Haus seine Tore. Über 600 Gäste strömten zur festlichen Auftaktveranstaltung vom 37. Kongress des Verbands für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS).

„Nach dem letzten VBS-Kongress 2016 im wunderbaren Graz freuen wir uns, Sie alle heute im schönen Marburg begrüßen zu dürfen! Auf diesen Moment haben wir nun sieben Jahre gewartet. Der VBS-Kongress unter dem Motto ‚Leben. Bildung. Partizipation: individuell - spezifisch – flexibel‘ ist hiermit eröffnet!“. Patrick Temmesfeld und Ulrike Bauer-Murr war die Freude über den bevorstehenden Austausch auf wissenschaftlicher, professioneller und ganz persönlicher Ebene anzumerken, als die beiden VBS-Vorsitzenden im gefüllten Erwin-Piscator-Haus den Kongress offiziell eröffneten. Begleitet wurde die gelungene Feierstunde von zwei Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und einer Live-Audiodeskription von T-Ohr, die für die blinden Besucher*innen das Bühnenbild, die Räumlichkeiten sowie die auftretenden Redner*innen und Musiker*innen beschrieb. Diese Kommentierungen sorgten auch bei den überwiegend sehenden Gästen der Veranstaltung für so manche „Aha-Effekte“, denn der Blick von außen bot so manche Überraschung über die Wahrnehmung des Erscheinungsbildes.

Bildung junger Menschen ist Zukunftspotenzial

Moderator Thorsten Büchner führte charmant und humorvoll durch die knapp zweistündige Veranstaltung. Zunächst machte der Schirmherr des VBS-Kongresses, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Jürgen Dusel, in seiner Videobotschaft die Bedeutung von Digitalisierung für die Teilhabe von Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung deutlich und wünschte dem Kongress „viele Möglichkeiten zum Austausch und ein gutes Gelingen.“

Die große Bedeutung chancengleicher Bildung unterstrich Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn: In der Bildung junger Menschen liege das Zukunftspotenzial unserer Gesellschaft. Sie ging auf die spezifischen Bedarfe von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung ein und dankte den Kongress-Teilnehmer*innen „für ihren leidenschaftlichen und unermüdlichen Einsatz“.

Marburgs Bürgermeisterin Nadine Bernshausen hob die Impulse hervor, die schon oft von Marburg ausgegangen seien und wünschte „diesem Kongress die Strahlkraft, Dinge in Bewegung zu bringen und zu Veränderungen beizutragen.“ Anschließend setzte die Sängerin Cynthia Nikschas zusammen mit den Musikern Olaf Roth und Dirk Kunst mit dem Live-Song „Alles gleich Mensch“ ausdrucksstark die passenden Akzente.

Drei Fotos zeigen das Netzwerk in der E-Kirche, die Eröffnung im EPH unnd das Ankommen auf dem blistaCampus

Botschafter*innen für mehr Individualisierung in Schule und Freizeit

Im wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag ging Prof. Dr. Ulrich Heimlich von der Ludwig-Maximilians-Universität München der Zukunftsfrage unter dem Titel „Quo vadis Sonderpädagogik?“ nach. Er betonte die Bedeutung regionaler Netzwerke für mehr und bessere Inklusion junger Menschen. Dabei sehe er Sonderpädagog*innen in der Rolle als Botschafter*innen hin zu mehr Individualisierung in Schule und Freizeit an.

Premiere feierte der neu komponierte blista-Song, der unter der Leitung von Olaf Roth von blista-Schüler*innen getextet, eingesungen und aufgrund der verdienten Sommerferien im Vorfeld aufgezeichnet und per Video in die Eröffnungsfeier eingebunden wurde.

Erwin Denninghaus erinnerte in seinem historischen Kurzbeitrag an die starke Tradition der Kongresse für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik. Er verdeutlichte am Beispiel des ersten Kongresses vor 150 Jahren, 1873 in Wien, dass Themen wie Bildung und Teilhabe „uns bis heute begleiten und nichts an ihrer Aktualität verloren haben“.

Bei der spontanen Abfrage des Moderators Thorsten Büchner, wer denn im Saal die meisten VBS-Kongresse besucht habe, stand der international geschätzte Pionier Dennis Cory auf. Er hatte das Langstocktraining Anfang der 1970er Jahre zusammen mit seiner Frau Pamela an die blista und nach Deutschland gebracht.

„Roter Trachtenjanker, Sonnenbrille, weißes Haar …“ als letzten Redner beschrieb Florian Schneider von T-Ohr den Präsidenten des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV), Hans-Werner Lange. Dieser hob die enge Partnerschaft zwischen der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe und dem Verband für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik (VBS) hervor: „Wir arbeiten eng zusammen, was sich auch in der Programmgestaltung dieses Kongresses eindrucksvoll wiederspiegelt.“ Anschließend machten sich die rund 600 Gäste zu Fuß, mit dem Shuttlebus oder E-Bike auf den Weg zum blistaCampus, wo sie in der Kongresswoche rund 200 Vorträge, Workshops und inhaltliche Angebote sowie ein umfangreiches Freizeitprogramm erwartete.


Logos "Gemeinsam selbstbestimmt Leben" und Hessenmarke

Land finanziert hessenweit agierende Beratungsstelle für taubblinde Menschen mit 500.000 Euro

Der Alltag taubblinder und hörsehbeeinträchtigter Menschen birgt viele Herausforderungen. Um die Unterstützung Betroffener und ihrer Angehörigen weiter auszubauen, finanziert das Land künftig eine hessenweit agierende Beratungsstelle in Trägerschaft der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista). „Nachdem wir in Hessen bereits das Landes-Taubblindengeld eingeführt haben, ist die Beratungsstelle ein weiterer Schritt, um die bedarfsgerechte Versorgung taubblinder und hörsehbehinderter Menschen sicherzustellen und ihre gesellschaftliche Teilhabe maßgeblich zu verbessern. Wir bieten Taubblinden damit Unterstützungsleistungen, mit denen Hessen auch im bundesweiten Vergleich eine Spitzenposition einnimmt“, so Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. „Mit der blista haben wir einen hochkompetenten Partner an unserer Seite, dessen Expertise und Netzwerke über viele Jahre gewachsen und weit über die Grenzen Hessens hinaus anerkannt sind.“

„Ich freue mich sehr, dass uns das Ministerium maßgeblich darin unterstützt, diese wichtige Aufgabe für mehr Teilhabechancen von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung anzugehen und damit einen weiteren Baustein im hessischen Beratungsangebot realisieren zu können“, fügt der Vorstandsvorsitzender der blista, Patrick Temmesfeld, hinzu. Sitz der Beratungsstelle wird das neue Reha-Beratungs- und Schulungszentrum der blista in Frankfurt am Main sein. Neben der Betreuung vor Ort wird auch mobile Beratung angeboten, in deren Rahmen Menschen mit Informationsbedarf zu Hause aufgesucht werden.

„In der neuen Beratungsstelle möchten wir gemeinsam mit den ratsuchenden Menschen und ihren Angehörigen die für sie passenden Angebote finden und sie auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung und Autonomie begleiten“, sagt Ute Mölter, Leiterin der Hessischen Beratungsstelle für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung der blista.

„Unser Ziel ist, taubblinde und hörsehbehinderte Menschen aus der Isolation zu holen“, bekräftigt Minister Klose. „Deswegen gestalten wir das Angebot so niedrigschwellig wie möglich, schulen die Beratenden in den wichtigsten Kommunikationstechniken und ziehen bei Bedarf Dolmetschende hinzu. Alle Betroffenen, die Rat suchen, sollen ihn auch erhalten.“

In den ersten beiden Jahren fördert das Hessische Ministerium für Soziales und Integration den Aufbau der Stelle mit insgesamt fast 500.000 Euro. Während dieser Phase sollen wichtige Erkenntnisse über die weitere Ausgestaltung gesammelt und das Angebot verstetigt werden. Die Beratungsstelle ist ab spätestens Juli 2023 erreichbar unter:

Hessische Beratungsstelle für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen
Mörfelder Landstraße 6-8
60598 Frankfurt am Main
www.blista.de/tbl-beratungsstelle


2 Laufende mit Laufguide-Weste

Neue Fortbildung zum Laufguide für Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung

Laufsport wirkt sich positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Gleichzeitig bietet das gemeinsame Laufen ein soziales Umfeld, in dem Menschen zusammenkommen, Kontakte knüpfen und sich als Teil einer Gemeinschaft erleben. Blinde und sehbehinderte Menschen sind dabei in Begleitung sehender „Guides“ unterwegs, die ihnen Orientierung und Sicherheit bieten.

Ein Band verbindet Läufer*innen mit und ohne Sehbeeinträchtigung

Das Fortbildungsangebot der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) richtet sich an Läufer*innen und Lauftrainer*innen aus Sportvereinen sowie an passionierte Hobbyläufer*innen. In Theorie und Praxis erhalten die Teilnehmenden wesentliche Informationen für die sichere Begleitung von Menschen mit Sehbeeinträchtigung beim Laufen, sei es beim Walken, Joggen oder bei der Vorbereitung und Durchführung von Wettkämpfen.

Im praktischen Teil werden die Führtechniken und -kommandos erprobt. Die Teilnehmer*innen (max. 12) nehmen abwechselnd die Rolle der sehbeeinträchtigten Person (unter einer Augenbinde oder Simulationsbrille) und als Guide ein.

Bitte wettergerechte Sportkleidung und Laufschuhe mitbringen. Kleine Snacks und Getränke stellen wir zur Verfügung.

Termin: Samstag, den 8. Juli 2023, von 8:30 bis 18:00 Uhr, Treffpunkt: Universitätsstadion, Jahnstraße 12, 35037 Marburg
Kosten: 30 € pro Teilnehmer*in, Anmeldeschluss: 23. Juni 2023

Kontakt: s.rafflenbeul@blista.de
 
Die Anmeldungen (bitte an E-Mail: s.rafflenbeul@blista.de) werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Nach Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmenden per E-Mail eine schriftliche Anmeldebestätigung. Der Teilnahmebeitrag in Höhe von: 30,00 € ist nach Erhalt der Anmeldebestätigung spätestens bis zum 26.06.2023 zu überweisen. Erst mit Eingang des Teilnehmerbeitrages ist Ihr Teilnehmerplatz verbindlich reserviert. 
Bankverbindung: Deutsche Blindenstudienanstalt e.V., Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Konto-Nr. 1660, BLZ 533 500 00, Verwendungszweck: Laufguide.


Die Vorstände der Museumsfreunde und der blista mit Direktor Dr. Christoph Otterbeck sowie Mitglieder des blista-Malateliers
Die Vorstände der Museumsfreunde (Dr. B. Conrads, Dr. C. Graepler) und der blista (Patrick Temmesfeld) mit Direktor Dr. Christoph Otterbeck und Projektleiterin Samira Idrisu sowie Mitgliedern des blista-Malateliers vor dem Gemälde „Schwälmer Tanz"

Kunst wird für blinde und sehbehinderte Menschen im Kunstmuseum Marburg begreifbar

Kooperationsvertrag zwischen Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. und Verein der Museumsfreunde unterzeichnet

Das Kunstmuseum Marburg und sein Freundeskreis sind seit Jahren auf dem Weg der Zugänglichkeit und Inklusion. Seit 2018 fördert die Aktion Mensch einzelne Museumsprojekte, um Barrieren abzubauen. Im Fokus des 2022 begonnenen, mehrjährigen Projekts „Museum für alle!“, stehen Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen.In Museen, die primär visuell fokussiert sind, kommen Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderungen oft zu kurz. Die Texte sind klein, Beschreibungen fehlen und – vielerorts oberstes Gebot – die Kunstwerke dürfen nicht angefasst werden. Das Kunstmuseum Marburg hat sich auf den Weg gemacht und arbeitet fortwährend an inklusionsorientierten Formaten. Aktuell bietet ein Begleitheft in Braille-Schrift, ein Audioguide, ein Gebäudemodell sowie ein taktiler Lageplan für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung gute Orientierungspunkte im Museum. Dies ist insbesondere auf die enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) zurückzuführen, die beim Abbau von Barrieren mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein Kooperationsvertrag besiegelt jetzt die Zusammenarbeit der beiden Vereine für die kommenden zwei Jahre. "Marburg gewinnt mit der Initiative der Museumsfreunde und der Kompetenz der blista hier ein weiteres Highlight für Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung – und ich bin der festen Überzeugung, dass mindestens genauso viele sehende Besucher*innen Kunst be-greifen wollen.", freut sich der blista-Vorsitzende Patrick Temmesfeld.

Die Kooperation zwischen der blista und dem Verein der Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, kurz Museumsfreunde, erfolgte im Rahmen des durch die AKTION-MENSCH geförderten Projekts "‘Museum für alle‘ - Türen öffnen für Menschen mit Behinderung!". Es entstehen Angebote, die einen erfüllenden, erlebnisreichen Museumsbesuch für blinde und sehbehinderte Menschen ermöglichen. Dr. Catharina Graepler, Vorsitzende im Führungsduo des Freundeskreises, bekräftigt das Anliegen des Vorstands, das Museum auch für jene Menschen zugänglich machen zu wollen, die bislang aufgrund einer Beeinträchtigung den Weg in das Kunstmuseum oder das Landgrafenschloss nur schwerlich gefunden haben.

Ganz konkret soll die Benachteiligung von blinden- und sehbehinderten Menschen im Museum durch neue Wege in der Kunstvermittlung mit Hilfe von akustischen, riechbaren und taktilen Zugängen verringert werden. Organisiert werden regelmäßig stattfindende inklusive Workshops und Führungen. Die blista unterstützt als bundesweites Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung bei der Erstellung von didaktischem Material und Tastmodellen. Ein „Tastwagen“ soll Materialien zur Vermittlung einzelner Exponate zur Verfügung stellen. Als Expert/innen in eigener Sache werden Menschen mit Behinderungen in die Vorhaben einbezogen und bereichern den Bereich "Bildung und Vermittlung" als Impulsgeber/innen, Workshopleitung oder Museumsguides.

Schon jetzt können Menschen mit und ohne Sehbehinderungen an der entwickelten Architekturführung teilnehmen. Sie bringt den Besuchenden kunsthistorische Entwicklungen und die Verbindungen zwischen Architektur, Kunst und Gesellschaft näher. Als nächstes Projekt steht der „Schwälmer Tanz“ von Carl Bantzer auf dem Programm, eines der Highlights im Kunstmuseum Marburg. Tanzende Paare, ein wogendes Getümmel – eine wirkliche Herausforderung, die Dank der Expertise der blista gemeistert werden kann.

Kontakte

Samira Idrisu, Projektleitung "Museum für alle" - Türen öffnen für Menschen mit Behinderung! Freunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Marburg e.V. , Liebigstr. 38, 35037 Marburg, www.museumsfreunde-marburg.de, vertreten durch: Dr. Catharina Graepler und Dr. Bernhard Conrads

Dr. Imke Troltenier, Leitung Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista), blistaCampus, Am Schlag 2-12, 35037 Marburg, Tel.: 06421 606-0, Durchwahl: -220, Fax: -229, E-Mail: troltenier@blista.de, Internet: www.blista.de  

Foto:

Die Vorstände der Museumsfreunde (Dr. B. Conrads und Dr. Catharina Graepler) und der blista (Patrick Temmesfeld)  mit Direktor Dr. Christoph Otterbeck und Projektleiterin Samira Idrisu sowie Mitgliedern des blista-Malateliers vor dem Gemälde „Schwälmer Tanz“ von Carl Bantzer.

Logo Elisabeth-Preis

Sozial und Nachhaltig geht uns alle an

Hessischer Elisabeth Preis für SOZIALES 2022 in Wiesbaden verliehen

Ein Taschenrechner ist in Schule, Studium oder Ausbildung heute nicht mehr wegzudenken. Sehbehinderte Menschen haben bisher kein Produkt, dass sie barrierefrei nutzen können. Hier schließt nun das Projekt Arithmico diese große Lücke. Arithmico ist ein Projekt von Betroffenen für Betroffene. Initiator und Informatik Student Lennard Behrens hat – mit Unterstützung durch ein Projektteam von blista-Mitschüler*innen - eine barrierefreie Software entwickelt.

"Ich bin an der Uni über viele Hürden gestolpert, weil ich mit bestehenden wissenschaftlichen Taschenrechnern nur schwer arbeiten konnte, und dann habe ich halt selber einen gemacht," erklärt der jugendliche Preisträger Lennard. Arithmico ist eine Web-Anwendung, die sowohl online als auch offline (z. B. in Klausuren) funktioniert. Sie kann auf verschiedenen Endgeräten (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) benutzt werden, es handelt sich um eine Open Source Software, damit möglichst viele Mitwirkende beteiligt werden können und profitieren.

Das Projektteam möchte zusätzliche Erweiterungen vornehmen, da die Nutzungsbedingungen von Taschenrechnern durch die Kultusministerien in jedem Bundesland variieren. Auch ist die weitere Verbreitung über Deutschland hinaus geplant.

Das Projekt "Arithmico – Der barrierefreie wissenschaftliche Taschenrechner I Lennard Behrens / blista (Marburg)" ist außergewöhnlich und hat die Jury neben den drei Hauptpreisen zu einem der vier jeweils mit 2000 Euro dotierten Sonderpreise bewogen. Arithmico ist nachhaltig und steht für Inklusion und Innovation im technischen Bereich.

Kontakt: Knut Büttner, Maike Castorph und Ulrich Kalina (css@blista.de)

Der Hessische Elisabeth Preis für SOZIALES (HEPS)

Im Jahr 2017 haben sich die Liga Hessen gemeinsam mit einem der größten Sozialsponsoren im Land, der LOTTO Hessen GmbH, und der Hessischen Landesregierung zusammengetan, um den Hessischen Elisabeth Preis für SOZIALES (HEPS) ins Leben zu rufen. Er wird jedes Jahr verliehen. Ausgezeichnet werden Vereine, Organisationen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Initiativen aber auch Einzelpersonen, die sich zu einem gesetzten sozialen Thema auf besonders innovative oder herausragende Weise engagieren. 30.000 Euro Preisgeld stellt LOTTO Hessen hier zur Verfügung, das unter mehreren Preisträgern verteilt wird. Schirmherr des HEPS ist der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose.

Die Jury setzt sich zusammen aus: Anne Janz, Staatssekretärin Hessisches Ministerium für Soziales und Integration I Moritz Promny, Vorsitzender Sozial- und Integrationspolitischer Ausschuss I Dorothee Hoffmann, Leitung Unternehmenskommunikation LOTTO Hessen I Dr. Immanuel Stieß, wissenschaftliche Begleitung I Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender Liga Hessen I Dr. Yasmin Alinaghi, Vorstand Liga Hessen I Michael Schmidt, Vorstand Liga Hessen.

Fotos:  Angelika Stehle


Sabrye und Paul

“What is great about being blind?”

Auf Einladung des blista-Vorstands Patrick Temmesfeld und des Leiters der Carl-Strehl-Schule, Peter Audretsch, besuchten Sabriye Tenberken und Paul Kronenberg in der Woche des Sehens den blistaCampus.

Fasziniert verfolgten rund 70 Schüler*innen am Donnerstag den Vortrag von Sabriye Tenberken. Die ehemalige blista-Schülerin berichtete, wie sie als Kind ihre Erblindung erlebt hatte und wie sie, obgleich sich Spielkamerad*innen abwendeten, schließlich die Angst vor der völligen Erblindung und der Einsamkeit verlor. Auf die Idee, sich die Fragen zu Behinderung und Einschränkungen neu und ganz anders zu stellen, habe sie u.a. die Lektüre der afroamerikanischen Philosophin Angela Davis gebracht Als Symbolfigur der Black-Power-Bewegung habe diese sie mit der Botschaft des Slogans „Black is beautiful“ vertraut gemacht. Die Botschaft kam bei dem erblindenden Mädchen an und passte gut zu ihren eigenen Überlegungen. Sie übertrug sie für sich in „Blind is beautiful“.

„Was ist das Tolle daran, blind zu sein?“

„Was ist das Tolle daran, blind zu sein?“, fragte die Tibetologin und Gründerin der ersten tibetischen Blindenschule auf Englisch in die große Runde der Schüler*innen aus der Montessori-Schule und dem Carl-Strehl-Gymnasium. Dann erzählte sie, was ihr damals in den eigenen Kindertagen dazu eingefallen war: „Wenn abends im Kinderschlafzimmer das Licht ausgemacht wurde, musste mein Bruder schlafen. Ich aber konnte meine Braillebücher unter der Decke weiterlesen.“ Viele Dinge, wie Vokabeln oder Sachinformationen, könne man sich viel besser merken. Sie selbst habe zum Beispiel gelernt, besonders klar zu kommunizieren, weil sie auf Mimik und die Gesten verzichten muss.

Die grundlegenden Techniken und die Freude daran, sich die Welt mit viel Neugier zu erschließen, verdanke sie der blista, den vielen engagierten Lehrkräften und der tollen Haltung, Wahrnehmungen und Wünsche immer wieder aufzugreifen und zu ermöglichen. Als brillante Rednerin, engagierte Problemlöserin und motivierende Visionärin erhielt Sabriye Tenberken bereits während des Vortrags viele Zeichen der Zustimmung. „Die wichtigste Frage in eurem Leben ist doch die Frage, wohin ihr wollt und was ihr erleben möchtet“, fuhr Paul Kronenberg fort, der zusammen mit Sabriye Tenberken das Bildungszentrum „Braille Ohne Grenzen“ in Tibet aufgebaut hatte und seit 2009 mit ihr das „kanthari International Institute für Leadership und Social Change“ (www.kanthari.de bzw. www.kanthari.org) im südindischen Kerala leitet. Dort begleite man Sozialvisionär*innen aus der ganzen Welt in einem siebenmonatigen Leadership-Training. Über 160 Projekte seien daraus hervorgegangen, die auf die eine oder andere Weise gesellschaftliche Veränderungen initiieren.

Versucht es einfach mal!“

Der Name „kanthari“ gehe zurück auf eine besonders scharfe Chilischote als Symbol für die Menschen, die als „Change Maker“ Veränderungen in sozialen und ökologischen Bereichen bewirken. „Ich bin sehr begeistert über die vielen Sachen, die Sabriye Tenberken anspricht“, sagt eine Schülerin, „Ich habe das Gefühl, sie öffnet mir die Augen und erklärt, dass man Sachen wirklich auch umsetzen kann.“ Ihre Freundin erzählt: „Ich bin geburtsblind und habe mir auch schon ganz ähnliche Gedanken gemacht. Aber ich konnte sie so bislang nicht benennen.“ „Stimmt es wirklich, dass Sie mit dem blinden Mount-Everest-Bezwinger Erik Weihenmayer und einer Schüler*innengruppe auch auf den Mount Everest gestiegen sind?“, fragt einer der Schüler und erfährt, dass es über die Besteigung des kleineren Nachbargipfels sogar ein Video gibt, das man in YouTube findet. „Wie haben Sie es geschafft, alleine nach Indien zu reisen?“ – Die spannende Frage einer Schülerin beantwortete Sabriye Tenberken in ihrer schönen, klaren Form: „Der Knackpunkt war, dass ich mir vorher nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht habe, was schiefgehen könnte. Wichtige Grundlage aber war es, die Sprache zu sprechen, Pläne zu haben und auch einen Plan B. Versucht es einfach mal!“

Sabriye Tenberken und Paul Kronenberg besuchten die blista in der „Woche des Sehens“ in freundschaftlicher Begleitung des ehemaligen Lehrers der Carl-Strehl-Schule, Hans Junker.


Diverse Fotos vom Einladen wie im Text beschrieben

Weiterhin großes Engagement auf dem blistaCampus für geflüchtete Schüler*innen

 

Die zweite Lieferung zu den geflüchteten ukrainischen Schüler*innen der Partnerschule in Charkiw und der Blindenschule in Lwiw ist angekommen!

Dank so vieler engagierter Menschen auf und rund um den blistaCampus füllten die Hilfsgüter diesmal fast einen ganzen 7,5t-LKW. Wieder mit dabei waren auch die Nikolauspflege aus Stuttgart und das Deutsche Katholische Blindenhilfswerk, das zudem den Transport durch eine Spedition möglich machte.

Erster Stopp war die Carl-Strehl-Schule, wo die Spenden der Schüler*innen, Eltern, Mitarbeiter*innen und Partnerorganisationen, die den ganzen Raum neben dem Büro von Schulassistent Lukas Bernsdorff gefüllt hatten, vom Team Bau-Technik eingeladen wurden.

Alltagsgegenstände wie Kinderkleidung, Teller und Besteck, Zahnbürsten und Hygieneartikel, Kerzen und Feuerzeuge waren diesmal genauso erbeten, wie Lebensmittel, Decken, Matratzen und ein Stromgenerator.

Beim zweiten Stopp vor der blista-Küche half das Küchenteam beim Einladen.

Dritter Stopp war die blista-Warenannahme.

Nachdem der freundliche LKW-Fahrer Kamil alle drei Sammelstellen auf dem blistaCampus abgefahren war, machte er sich, versorgt mit den Frachtpapieren und einem kleinen Proviantpaket vom Küchenteam, auf den Weg.

„Ah, eine Spen-d-ition also", kommentiert blista-Schüler Till gewitzt. Er war schon bei der Initiierung der ersten Spendenaktion aktiv und zählt inzwischen zu denen, die regelmäßig Kontakt zu den in der blista-Wohngruppe lebenden Ukrainer*innen aufgenommen haben.

Das letzte Foto zeigt Fahrer Szopa und Sabine Zimmermann von der blista vor dem beladenen LKW.

 

 


Schüler*innen der Montessorischule
v.l.n.r.: Danika und Linn (Lerngruppe 1b), Rosa und Greta (Lerngruppe 2a), Elisabeth (Lerngruppe 3) und Elli (Lerngruppe 2a) – die Schüler*innen der Montessorischule trugen ihre Wünsche für das neu entstehende Gebäude Schüler*innen vor

„Moderne Räume für modernes Lernen“

Grundsteinlegung für neues Schulgebäude auf dem blistaCampus

Rund 40 Gäste hatten sich am 3. Mai auf dem blistaCampus versammelt, um die Grundsteinlegung des neuen Schulgebäudes zu verfolgen. Neben Schüler*innen der Montessori- und Carl-Strehl-Schule nahmen auch viele Vertreter*innen der beteiligten Baufirmen, Ingenieur- und Architekturbüros an der Veranstaltung teil, die im bereits angelegten Keller des geplanten viergeschossigen Schulgebäudes stattfand. Direkte Anwohner*innen waren der Einladung ebenfalls gerne gefolgt.

Zu Beginn formulierten die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5 der Carl-Strehl-Schule und Schüler*innen der Montessorischule ihre Wünsche für das neu entstehende Gebäude. „Ich wünsche mir, dass wir in diesem Gebäude Spaß am Lernen haben werden“ oder „Ich wünsche mir, dass wir hier Freunde finden“ waren neben dem Wunsch nach Frieden auf der Welt und vor allem in der Ukraine die meistgenannten Wünsche für die Zukunft. Die Schüler*innen freuten sich spürbar auf das neue Gebäude.

blista-Vorstand Claus Duncker ging in seiner kurzen Rede besonders auf den Charakter des neuen Schulbaus ein. „Modernes Lernen braucht moderne Räume. Mit diesem Schulbau verabschieden wir uns endgültig von der klassischen Schularchitektur und ermöglichen Freiräume, indem wir die Räume für die unterschiedlichsten Bedarfe und Nutzungen flexibel gestalten.“
Sich verändernde Räumlichkeiten, etwa durch variabel einsetz- und verschiebbare Elemente, seien besonders für seheingeschränkte Schüler*innen mit Herausforderungen verbunden. Daher betonte Duncker wie „begeistert ich von der Offenheit und Flexibilität aller Baubeteiligten bin, hier vorbildliche, inklusive Lernbedingungen schaffen zu wollen.“ Der blista-Vorstand bedankte sich bei allen Beteiligten am Bauprozess für die angenehme, zuverlässige und lösungsorientierte Zusammenarbeit.

Der stellvertretende Schulleiter der Carl-Strehl-Schule und pädagogische Gesamtleiter der Montessori-Schule, Markus Biber, ging in seinem Grußwort auf die Besonderheit ein, dass „bei diesem Bauwerk die Architektur und Gestaltung den pädagogischen Anforderungen folgt und nicht umgekehrt.“ Daher freut sich Biber, „dass wir dieses Gebäude zu einem Leuchtturm für inklusive Pädagogik machen, das deutschlandweite Strahlkraft entfaltet.“

Karsten Schmidt vom Architekturbüro „Schmidt und Strack GmbH“ beschrieb anhand von mehreren Beispielen, wie sich das entstehende Gebäude von üblichen Schulbauten unterscheidet. „Die Fenster sind versetzt angeordnet. Dadurch wirkt das viergeschossige Gebäude viel freundlicher und offener. Zudem lassen sich so die Räume besser und passgenauer mit Licht versorgen und durchfluten.“ Besonders stolz ist Schmidt auf den geplanten Dachgarten. „Das wird ein richtiger Nutzgarten, ein grünes Klassenzimmer. Das eröffnet ganz tolle, neue Möglichkeiten.“ Karsten Schmidt freute sich daher schon jetzt auf das Richtfest im September.

Nach den kurzen Redebeiträgen schritt blista-Vorstand Claus Duncker zusammen mit den Schüler*innen zur Tat und setzte eine „Zeitkapsel“ ins Fundament ein. Darin hatten die Schüler*innen ihre Wünsche verewigt. Zudem wurden ein Jahresbericht der blista, das blista-Logo und – als Symbol unserer Zeit – eine Corona-Schutzmaske für die Ewigkeit in den Gebäudekern integriert. Natürlich durfte auch eine Carl-Strehl-Plakette, eine Bronzemedaille, die den Kopf von blista-Mitgründer Carl-Strehl darstellt, in der „Zeitkapsel“ nicht fehlen.
Veredelt wurde die Grundsteinlegung von den blista-Kollegen Olaf Roth und Carl Reissig, die mit Schüler*innen für musikalische Begleitung sorgten und vom Küchenteam der blista, das mit selbst hergestelltem Kinder-Punsch für kühlende Erfrischung sorgte.


Überreichung des "Tickets " vor dem neuen E-Bus der Marburger Stadtwerke

11.01.2022

blista führt RMV-JobTicket ein

Vorstand und Betriebsrat der Deutschen Blindenstudienanstalt ziehen für Klimaschutz und Gesundheit an einem Strang

Zum Februar 2022 führt die Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) das JobTicket des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) für ihre rund 400 Beschäftigten ein. Der Ruf nach dem JobTicket hatte den blista-Betriebsrat zu Beginn des vergangenen Jahres aus der Mitarbeiterschaft erreicht. Engagiert wurde er aufgegriffen, federführend bearbeitet, mit der Belegschaft abgestimmt und vertraglich vorbereitet.

Gern zog der Vorstand mit am gemeinsamen Strang: "Die Einführung des RMV-Jobtickets ist attraktives Mobilitätsangebot, das sowohl den Klimaschutz als auch die Bedürfnisse unserer Kolleginnen und Kollegen im Blick hat", erklärte blista-Direktor Claus Duncker: "Die blista ist einer der größten innerstädtischen Arbeitgeber. Nach der blista-E-Bike-Initiative im Jahr 2019 sehen wir uns in der Verantwortung, ein weiteres Zeichen für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt Marburg, im Landkreis und darüber hinaus zu setzen."

"Die blista ist eine wichtige Einrichtung im sozialen Bereich, die ihren Beschäftigten gute Rahmenbedingungen bietet. Das neue JobTicket verstehen wir auch als ein Zeichen unserer Wertschätzung und als Dank für die hervorragende Zusammenarbeit auf unserem inklusiven Bildungscampus", unterstrich der stellvertretende Direktor Patrick Temmesfeld.

"Es ist geschafft! Ab Februar kann es losgehen“, freute sich die blista-Betriebsrats-vorsitzende Monika Ziegler: „Ein großes Dankeschön geht dabei an unseren Vorstand, ohne dessen Unterstützung das JobTicket nicht möglich gewesen wäre."

„Es freut mich sehr, dass die blista dieses beispielhafte Angebot für ihre Beschäftigten schafft“, lobte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Gerade in unserer zukunftsorientierten quicklebendigen Stadt sei es wichtig, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter zu fördern und noch attraktiver zu machen. „Das RMV-JobTicket ermöglicht nicht nur klimafreundliche Fahrten zur Arbeit, sondern auch zu Freizeitaktivitäten. Das entlastet die Verkehre in Marburg und der gesamten Region.“

„Wir erleben auch während der Pandemie einen ungebrochenen JobTicket-Boom: Im Jahr 2021 haben wir ganze 55 Unternehmen als neue JobTicket-Partner im RMV begrüßt“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Kein Wunder, denn neben dem Umweltschutzaspekt stärkt ein JobTicket auch die Arbeitgebermarke und ist im Kampf um Fachkräfte ein wichtiger Pluspunkt. Ich freue mich sehr, dass sich die blista zudem für die Premiumvariante des JobTickets entschieden hat, die verbundweites Fahren und die Mitnahmeregelung beinhaltet.“

Birgit Stey, Geschäftsführerin der Stadtwerke Marburg Consult GmbH: „Die blista und die Stadtwerke Marburg befinden sich grundsätzlich in enger Abstimmung zum Fahrplan und z.B. auch zur barrierefreien Ausstattung unserer Haltestellen. Wir haben in Marburg besondere Angebote für blinde und sehbehinderte Fahrgäste wie z.B. Lautsprecheransagen an den digitalen Anzeigern an den Haltestellen und die Fahrgastinformations-App DyFIS Talk. Umso mehr freut es mich, dass jetzt den Mitarbeitenden auch ein JobTicket zur Verfügung gestellt wird. Die Mitarbeitenden profitieren damit von der Zuverlässigkeit des umweltfreundlichen Nahverkehrsangebots der Stadtwerke Marburg.“

Im gesamten RMV-Gebiet sind es aktuell rund 280.000 Menschen, die mit einem RMV-JobTicket mobil sind. Ab einer Belegschaftsgröße von 51 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können Unternehmen das JobTicket erhalten. Kleinere Firmen können sich für eine Kooperation zusammenschließen.

Foto: Auf dem blistaCampus (v.l.n.r.): Regina Kranz von der Stadtwerke Mobilitätszentrale, Monika Ziegler, Vorsitzende des blista-Betriebsrates, Direktor Claus Duncker, Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent Dr. Thomas Spies und Birgit Stey, Geschäftsführerin der Stadtwerke Marburg Consult vor „ELISA“ einem der neuen Elektrobusse der Stadtwerke Marburg, der nach Landgräfin Elisabeth von Thüringen benannt ist.

 


2 Damen mit Blindenführhund

16.12.2021

Gemeinsame Impfaktion von blista und Gesundheitsamt stößt auf große Resonanz

Am 16. Dezember machte das mobile Impfteam des Landkreises Marburg-Biedenkopf von 10 Uhr bis 15 Uhr Station auf dem blistaCampus. Das niedrigschwellige Corona-Impf-Angebot im Oberstufengebäude kam sehr gut an. „Super, dass unser Arbeitgeber das organisiert hat und uns die Möglichkeit direkt hier am Arbeitsplatz bietet, geimpft oder geboostert zu werden,“ sagte Thorsten Kelm, Leiter Bau-Technik. Und gut gelaufen sei es auch.

 Mitarbeiter*innen und Schüler*innen hatten sich im Vorfeld intern angemeldet. Geimpft wurden insgesamt 100 Personen. Für die Impfung standen dabei BioNTech (Comirnaty®) sowie Moderna (Spikevax®) zur Verfügung. Es wurden Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen angeboten. Rund 90% der Impfungen auf dem blista-Campus betrafen Letztere, die Dritt- bzw. Boosterimpfung.

 „Die Impflicht wird zum 16. März 2022 bei uns als Einrichtung der Eingliederungshilfe für alle Personen gelten, die bei uns tätig sind“, erklärte blista-Direktor Claus Duncker. Zusammen mit seinem Vorstandskollegen Patrick Temmesfeld freute er sich über die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Landkreises bei dieser gemeinsamen Impfaktion auf dem blistaCampus.

Foto: Führhund Muffin wartet darauf, dass seine Besitzerin von der Impfung zurückkommt. Vorstandsassistentin Susanne Jost-Kuhn (li) und Stephanie Syre-Merkel (re) leisten ihm Gesellschaft.


 

14.12.2021

Neues taktiles und kontraststarkes Modell des Marburger Hauptbahnhofs bietet Orientierung für Reisende mit Blindheit und Sehbehinderung

Fahrkartenautomaten, DB-Service-Schalter, Schließfächer, Kiosk, Schnellimbiss, Brezelbäcker, Metzgerei und Bäckerei ... – der Marburger Hauptbahnhof hält für Reisenden vielfältige Angebote bereit. Die Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista) hat sich in den vergangenen Monaten zusammen mit der Seeber-Stiftung aktiv dafür eingesetzt, dass auch Menschen mit Seheinschränkungen alle aktuellen Informationen zur Verfügung stehen.

Eröffnung am Dienstag, den 14.12.2021

Zum Auftakt der Einweihungsfeier erinnerte Jürgen Hertlein an die großzügigen Stiftungsgründer. Das Ehepaar Seeber sei es gewesen, das solch bemerkenswerte Initiativen für mehr Barrierefreiheit möglich gemacht habe.

"Marburg ist das soziale Herz Deutschlands", zitierte Oberbürgermeister Thomas Spies seinen Vorgänger Egon Vaupel und betonte: "Es gilt dafür zu sorgen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Gemeinwesen teilhaben könnten. In Marburg haben wir da eine ganz besonders starke Tradition."

Auch blista-Direktor Claus Duncker freute sich: "Marburg wird nicht umsonst häufig die „Hauptstadt der Blinden“ genannt. Ich danke der Seeber Stiftung, dass wir durch ihrer Unterstützung hier am Bahnhof ein weiteres Beispiel dafür liefern können. Der Bahnhof ist eines der Marburger Tore in die Welt. Mit diesem taktilen Modell geben wir nicht nur Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung eine bessere Orientierung für das Gebäude, sondern dieses Modell ist eine hilfreiche Bereicherung für alle Nutzer des Bahnhofs. Zudem dokumentieren wir, dass uns die Belange von Menschen mit Behinderung in der Stadt Marburg ein wichtiges Anliegen sind. Deshalb noch einmal der Dank an alle, die bei der Verwirklichung und Umsetzung dieses Projekts mitgewirkt haben."

Die Informationen des Vorgängermodells waren veraltet. Das neue, tastbare Modell eröffnet einen selbstständigen Zugang zu den Serviceangeboten der Deutschen Bahn und den vielen Einkaufsmöglichkeiten, nicht nur für Menschen mit Seheinschränkungen.

Barrierefreies Willkommen in der Universitätsstadt

Das neue Grundrissmodell ist im Hauptgebäude neben dem Haupteingang platziert. Braille und kontraststarke Profilschrift sorgen für die Lesbarkeit der Beschriftungen.

Ob als erster Kontakt beim Ankommen, als freundliches Adieu bei der Abreise oder stetige Info für Marburgs Pendler*innen - das neue Modell signalisiert allen Menschen, dass man sich eine chancengleiche Inklusion von Menschen mit Behinderungen hier in Marburg auf die Fahnen geschrieben hat.

An der Veranstaltung nahmen teil:

  •     Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies
  •     Jürgen Hertlein und Ulrich Blanke / Lothar und Ilse Seeber-Stiftung
  •     Manfred Klee und Muhammed Özsog / DB Facility Management
  •     Direktor Claus Duncker und Manfred Fuchs / blista

 


Logo Aktion Mensch

09.12.2021

Ohne Licht keine Sicht

Wenn das Sehvermögen schlechter wird, hilft zumeist eine Brille. Das ist allgemein bekannt. Viel weniger bekannt ist jedoch, wie viel Verbesserung bei Seheinschränkungen durch die richtige Beleuchtung erreicht werden kann.

Wenn es zu dunkel ist, mach Dir das Licht an!

Das Vorhandensein von Licht ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre Umwelt sehen und ihre Handlungen visuell kontrollieren können. Trüben sich Linse, Glaskörper oder Hornhaut ein oder ist die Netzhaut geschädigt, kann der Lichtbedarf erheblich steigen. Andere Menschen wiederum sind blendempfindlich. Wer geblendet ist, kann ebenfalls nicht richtig sehen. Diese beiden Beispiele zeigen, dass die „richtige Beleuchtung“ also keine starre Größe sein kann. Neben den individuellen physischen Voraussetzungen kommt es auch auf die Art der Tätigkeit an, die ausgeführt werden soll. Für diffizile Naharbeit, z. B. einen Knopf annähen, benötigt man andere Beleuchtung als zum Tennisspielen. Dank einer Förderung von Aktion Mensch konnten in den Lehrküchen des Rehabilitationszentrums der blista drei neue Leuchten angeschafft werden, mit denen Menschen mit Sehbehinderungen herausfinden können, wie sie durch individuell angepasste Beleuchtung ihr Sehvermögen beim Kochen optimal nutzen können. Betrachten wir in also die Tätigkeit Kochen einmal etwas genauer.

Ganz allgemein können Menschen ihr Sehvermögen gut nutzen, wenn die Umgebung gleichmäßig und blendungsfrei in einer angenehmen Lichtfarbe und in ausreichender Helligkeit ausgeleuchtet ist. In unserer Küche erreichen wir mit indirekter Beleuchtung bzw. mit Deckenleuchten mit Blendschutz eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums. So muss das Auge weniger hell/dunkel-Adaptation leisten, welche bei manchen Menschen nicht so gut funktioniert. Welche Helligkeit in der Raumausleuchtung als angenehm empfunden wird, muss jede*r selbst ausprobieren. In einer unserer Lehrküchen wurden dafür mit der Aktion Mensch-Förderung zwei dimmbare Deckenleuchten eingebaut, die genau auf die vielfältigen Bedürfnisse unserer Schüler*innen und Rehabilitand*innen abgestimmt werden können.

Darüber hinaus ist für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen eine zusätzliche punktuellere Beleuchtung am Arbeitsplatz, also beispielsweise an der Arbeitsplatte sinnvoll. Eine ebenfalls neu angeschaffte Tischleuchte erhöht die Lichtmenge am Arbeitsplatz so, dass Kontraste und kleine Details besser wahrgenommen werden können. Zu beachten sind dabei Lichteinfallwinkel und –Streuung. Das helle Licht sollte nicht direkt in die Augen scheinen und möglichst wenig von der Unterlage reflektiert werden. Die neue Tischleuchte ist zudem dimmbar und beweglich. So kann die Lichteinstrahlung je nach Bedürfnis verstellt werden. Zu bedenken ist auch, dass helle und glänzende Arbeitsflächen mehr Licht reflektieren, d.h. zu mehr Blendung führen können als dunklere oder matte. Auch hier muss jede*r die individuell geeignete Variante herausfinden. Mit der neuen Tischleuchte klappt das nun hervorragend!

Kontakt

  • Christian Gerhold, Fachkraft für Blinden- und Sehbehindertenrehabilitation, Leiter des Schulungsbereichs O&M und LPF, E-Mail
  • Sabine Zimmermann, Projektmanagement, E-Mail

23.11.2021

Inklusiv und kreativ: Neue Adventskalender-Salami mit Brailleschrift

Bald kommt sie wieder, die schönste Zeit im Jahr mit der wachsenden Vorfreude auf Weihnachten. Für alle, die sich die Wartezeit herzhaft verkürzen wollen, hat sich Corinna Philipps, Juniorchefin der Metzgerei Bornemann, jetzt etwas Neues ausgedacht.

„Unsere Adventskalender-Salami wird für alle gemacht! Damit wirklich jeder mitessen und sich dabei auf das Weihnachtsfest freuen kann, bieten wir die Adventskalender-Wurst mit Punktschrift an, welche wir an der Salami befestigen.“

„Das ist eine wunderbare Idee“, findet Patrick Temmesfeld, stellvertretender Direktor der blista. „Inklusion kann so einfach sein. Man muss nur im Vorfeld darüber nachdenken und die Expert*innen ansprechen.“ Zumal die traditionsreiche Metzgerei am Fuße des Schlossbergs auf dem täglichen Schulweg vieler blista-Schüler*innen liegt.

„Die Adventskalender-Würste reifen bereits in unserem schönen Sandsteinkeller und warten auf ihren Einsatz pünktlich zum ersten Dezember. Jeden Tag kann man sich dann eine leckere Scheibe abschneiden. Je kürzer die Wurst wird, desto näher rückt Weihnachten“, sagt die junge Fleischermeisterin lachend. Den blista-Schüler*innen gefällts: "Adventswurst gibts jetzt bei Bornemann, gehe dahin oder rufe schnell an", reimt Till.

Wer den herzhaften Adventskalender vorbestellen möchte, kann die Metzgerei gern unter Telefon 06421 96510 oder E- Mail info@metzgerei-bornemann.de kontaktieren.


04.08.2021

blista-Hilfsmittel-Shop jetzt im Beratungs- und Schulungszentrum

Mit dem neuen Standort im Erdgeschoss des Beratungs- und Schulungszentrums der blista (BSZ) erwartet Sie im blista-Hilfsmittel-Shop ein erweitertes attraktives Angebot. Neben dem breiten Sortiment an Hilfsmitteln, das der Shop für Sie bereithält, können Sie sich nun vor Ort auch persönlich umfassend beraten lassen!

Persönliche Beratungsangebote

  • Low Vision - Überprüfung Ihres Sehvermögens und Beratung zu optischen Hilfsmitteln
  • EDV und Hilfsmittel – individuelle Beratung zur sehbehindertenspezifischen Nutzung von digitalen Geräten
  • Orientierung und Mobilität – sichere und selbstständige Fortbewegung mit dem Langstock
  • Lebens- und berufspraktische Fertigkeiten – Training zur erfolgreichen selbstständigen Organisation von Alltag und Arbeitsplatz
  • Seniorenberatung – ein Experte besucht Seniorinnen und Senioren in der Stadt und im Landkreis auf Wunsch Zuhause und gibt kostenfrei erste Tipps und Hinweise zur Bewältigung des Alltags
  • Karriere und Coaching – Beratung für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit im Job oder beim (Wieder-) Einstieg in Arbeit, Ausbildung oder Studium.

Vereinbaren Sie Ihren Beratungstermin einfach vorab telefonisch unter 06421 606-500 oder bei Ihrem Besuch im blista-Shop.

 

Ab 30.08.2021 finden Sie den blista-Hilfsmittel-Shop zu den bekannten Öffnungszeiten Montag von 13 bis 16 Uhr und Donnerstag von 15 bis 18 Uhr am neuen Standort im BSZ der blista, Biegenstr. 20 ½, 35037 Marburg. Eine Fachberatung zu den angebotenen Hilfsmitteln kann vorab telefonisch unter 06421 606-417 oder per E-Mail an fach@blista.de vereinbart werden.

Unseren Shop im Erdgeschoss erreichen Sie selbstverständlich barrierefrei.

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr blista-Team


Hilfsmittel-Shop, Biegenstr. 20 1/2, 35037 Marburg, Tel.: 06421 606-417, E-Mail: fach@blista.de, www.blista.de/hilfsmittel-shop
Beratungs-und Schulungszentrum, Biegenstr. 20 1/2, 35037 Marburg, Tel.: 06421 606-500, E-Mail: rehaberatung@blista.de

 


30.07.2012

Kicker-Bundesliga-Sonderheft in Blindenschrift jetzt auch in Vollschrift

Pünktlich zum Start der Saison der 1. Fußballbundesliga am 13. August erscheint das Sonderheft zur Fußballbundesliga in Blindenschrift, es wird von der blista in Zusammenarbeit mit dem Sportmagazin „kicker“ herausgegeben. Das Heft enthält u. a. den Terminkalender für das Sportjahr, Angaben über Vereine und Teams der 1. und 2. Liga sowie die Spielpläne der ersten, zweiten und dritten Liga. Das fast 200 Seite starke Heft  (Blindenkurzschrift) oder für Leseanfänger*innen in Blindenvollschrift beinhaltet auch das „kicker“-Interview mit Bayerntrainer Julian Nagelsmann und einen Spielplan zum Ausfüllen.

Das Heft kann für eine Schutzgebühr von 26,- Euro bei der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. unter 06421 6060, oder info@blista.de  ab sofort bestellt werden.

Neben diesem Sonderheft in Blindenschrift zur Fußball-Bundesliga gibt die blista in Marburg in ihrem bundesweit einzigartigen „Sportinformationsdienst für Blinde“ auch das monatlich erscheinende  Hörmagazin „Einwurf“ heraus. Kostenlose Probeexemplare des Hörmagazins „Einwurf“ können von blinden und sehbehinderten Sportfans ebenfalls bei info@blista.de, 06421 6060 angefordert werden.


09.07.2021

Liebe Nutzer*innen der Deutschen Blinden-Bibliothek,

ein neuer Zugangsweg unsere Bücher zu genießen ist nun geschaffen. Unsere Apps "Leselust" stehen seit dieser Woche sowohl für IOS, als auch für Android zum kostenlosen Download zur Verfügung. Sie haben jetzt die Möglichkeit, Ihre Bücher über die Apps zu laden und sie sich über diese auch anzuhören. Es ist ein komfortabel nutzbarer Daisyplayer enthalten und somit werden keine zusätzlichen Daisy Abspiel-Apps mehr auf Ihren Smartphones benötigt. Selbstverständlich lassen sich auch unsere Zeitschriften über die Apps herunterladen. Dazu gehört auch unsere Informationszeitschrift Der Kopfhörer. Sie wird für alle Mitglieder der DBB sowohl über unsere Katalogprogramme, als auch über die Apps kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die App für das iPhone ist herunterladbar unter:

https://apps.apple.com/de/app/blista-leselust/id1564086021

Die App für Androidgeräte läd man unter:

https://play.google.com/store/apps/details?id=de.blista.leselust&hl=de

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ihre ausgeliehenen Bücher nach einer Frist von 90 Tagen aus der App automatisch verschwinden. Auch die Zeitschriften verschwinden nach einem gewissen Zeitraum. Möchten Sie ein Buch oder eine Zeitschrift mit Ihren eigenen Lesezeichen länger behalten, empfehlen wir Ihnen nach wie vor die bekannten Möglichkeiten, die Medien also entweder über den voice dream reader oder über den EasyReader zu nutzen.

Viel Spaß mit unserem Bücherangebot und den vielfältigen Zugangswegen wünscht Ihnen

Ihr Team der DBB

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ZfB Leser- und Hörerbetreuung / Auskunft und Beratung
Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista)
Am Schlag 2-12, 35037 Marburg
Tel.: 06421 606-0, Fax: -259
E-Mail: info@blista.de

 


01.07.2021

SEHmobil der blista wieder im Einsatz

Ab sofort ist die Seniorenberatung der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. (blista) in der Stadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf wieder mit dem SEHmobil unterwegs. Seniorinnen und Senioren mit Sehproblemen sowie ihre Angehörigen können sich kostenfrei zu Hause, in Einrichtungen oder auch in Kliniken beraten lassen. Ein Anruf genügt für die Terminvereinbarung. Selbstverständlich werden die Hygieneregeln bei den Besuchen mit großer Sorgfalt umgesetzt.

Kostenfreie Beratung für Senior*innen mit Sehverlust

Häufig sind gerade ältere Menschen von einer gravierenden Sehverschlechterung betroffen. Der erfahrene Seniorenberater, Bernd Wilhelm, steht bei allen Fragen rund um eine Augenerkrankung gern ausführlich Rede und Antwort. Er stellt Hilfsmittel vor, die den Alltag erleichtern, gibt Tipps bei der Haushaltsführung, unterstützt in sozialrechtlichen Fragen und stellt die einschlägigen Kontakte her.
Darüber hinaus bietet die Seniorenberatung der blista auf Anfrage gern auch Informationsveranstaltungen und Schulungen für Multiplikator*innen an.

Kontakt und Anmeldung: Tel. 06421 606-500

Beratungs- und Schulungszentrum der blista, Biegenstraße 20 ½, 35037 Marburg, Tel.: 06421 606-500, E- Mail: seniorenberatung@blista.de, Internet: www.blista.de/seniorenberatung

 


WDR / Westdeutscher Rundfunk

„Die Sendung mit der Maus-Spezial: Vanessas Schule“ zeigt Schulalltag für blinde und seheingeschränkte Kinder

Lernen ohne sehen zu können – wie geht das? „Die Sendung mit der Maus – Spezial“ zeigt, wie Kinder, die blind sind oder mit einer Seheinschränkung leben, in der Schule lernen (Sonntag, 30. Mai, Das Erste, 9.30 Uhr; KiKA, 11.30 Uhr, in der ARD-Mediathek und im KiKA-Player).

Maus-Reporterin Jana Forkel reist nach Marburg. Ihre Geburtsstadt entdeckt sie heute von einer neuen Seite: Schon auf den Treppen im Bahnhof hält sie sich an den Handläufen fest, spürt sie Punkte und Markierungen. Mit deren Hilfe können sich alle zurechtfinden, die nicht sehen können. Marburg gilt als blindenfreundlichste Stadt Deutschlands. Hier geht auch Vanessa zur Schule, die Jana einen Tag lang in den Unterricht begleiten darf.

Vanessa und ihre Mitschüler*innen Diana, Chiara, Jason, Kaja und Selina gehen in die gleiche Stufe und haben noch etwas gemeinsam: Sie sind blind oder haben eine Sehbehinderung. Lernen können sie alle zusammen, dafür ist z.B. das 3D-Labor der Schule wichtig: Eine Schulbuchseite wird hier mit Hilfe von Laser-Cutter, Punktschriftdrucker und Tiefziehmaschine in eine Tastfolie verwandelt. So wird das Buch leicht lesbar für Vanessa – aber kann auch Jana mit verbundenen Augen erkennen, um welches Tier es heute im Bio-Unterricht geht?

In der Schul-Mensa verrät Vanessa, warum auf ihrem Teller die „Kartoffeln auf vier Uhr“ liegen. Und Jana erfährt, was das kleine Gerät an Vanessas Brille alles kann: Es erkennt für sie die Gesichter von Freunden, unterscheidet den Joghurt- vom Sahnebecher und liest Texte vor. Aber zum Sport geht Vanessa ohne Brille. Beim Judo tobt sie sich richtig aus und hat ein großes Ziel: Sie will 2024 für Deutschland zu den Paralympischen Spielen nach Paris.

Barrierefreiheit und Behinderungen sind für „Die Sendung mit der Maus“ immer wieder ein Thema, auch zum Aktionstag für Menschen mit Sehbehinderung (6. Juni). Seit 2018 sind die Lach- und Sachgeschichten barrierefrei, mit Audiodeskription, mit Gebärdensprache und mit Untertiteln verfügbar – unter die-maus.de und in der ARDMediathek.

„Die Sendung mit der Maus – Spezial: Vanessas Schule“ ist eine Produktion des WDR (Autorin: Birgit Quastenberg). Verantwortlicher Redakteur ist Joachim Lachmuth (WDR)


Medieninformation

3D-Modelle für den Unterricht: Vorschläge gesucht!

Gemeinsam mit Partner*innen aus den Niederlanden, Spanien und Schottland setzen sich die Carl-Strehl-Schule der blista und die Schloss-Schule Ilvesheim für die Entwicklung von taktilen Modellen für den Schulunterricht mit blinden und sehbehinderten Schüler*innen ein. Unter der Leitung der niederländischen Organisation Royal Dutch Visio sind jetzt im ersten Schritt Ideen und Anregungen aus der pädagogischen Praxis gesucht: Ob Dinosaurier oder Einzeller, Gebäude, Moleküle, Galaxien - welche 3D-Modelle wünschen Sie sich für Ihren Unterricht?

Bitte schicken Sie uns Ihre Ideen und Anregungen bis zum 01.06.2021 über das digitale Formular unter www.bit.ly/3D-idee.
Das Formular führt Sie durch mehrere Schritte, um Ihre Ideen zu konkretisieren. Das Ausfüllen dauert etwa acht Minuten und kann beliebig oft wiederholt werden.

25 Vorschläge werden im Rahmen des dreijährigen Projekts "3D Printing for Education for Visually Impaired Students" kurz "3D4VIP" aufgegriffen und umgesetzt. Darauf aufbauend soll eine frei zugängliche, europäische Datenbank für druckbare 3D-Modelle entwickelt werden. Last but not least wird ein Leitfaden "Kriterien für 3D-Modelle" formulieren, um die Zugänge zu Bildung und die Freude am Lernen für blinde und sehbehinderte Schüler*innen zu unterstützen.

Einladung

blista-Aktion am 01.06. zum Sehbehindertentag 2021 "Pollermützen für mehr Sicherheit auf Gehwegen"

Mit einer originellen Aktion am Dienstag, den 01. Juni, beteiligt sich die blista mit Vorstand, Mitarbeiter*innen, Freund*innen unserer Einrichtung und nicht zuletzt blinden, sehbehinderten und sehenden Schülerinnen und Schülern der Carl-Strehl-Schule und der Montessori-Grundschule am bundesweiten Sehbehindertentag. Mit gebotenem Abstand  (AHA) möchten wir gemeinsam darauf aufmerksam machen, dass eine kontrastreiche Gestaltung im öffentlichen Raum vor Unfällen schützt.

Unangenehme Begegnungen mit schlecht kontrastierenden Straßenpollern und Warnschranken hat wohl jeder Mensch mit Sehbeeinträchtigung – und vielleicht auch verträumte Passant*innen ohne Seheinschränkung – schon einmal erlebt. Poller dienen als sinnvolle Begrenzung von Plätzen, können aber zu lästigen Hindernissen werden, wenn sie nicht ordnungsgemäß rot-weiß-gestreift und so für alle gut wahrnehmbar sind.

Dieses Thema greift der bundesweite Sehbehindertentag (06.06.2021) auf, die blista beteiligt an einer kreativen und öffentlichkeitswirksamen Sensibilisierungs- und Aufklärungsaktion mit dem DVBS und dem BSBH. Graue, rostige und anderweitig schlecht kontrastierende Poller auf dem Schulweg durch die Ketzerbach bzw. in der Ketzerbach/Einmündung Zwischenhausen sollen rot-weiß-gestreifte „Pollermützen“ verpasst bekommen. Dafür wird in diesen Tagen auf dem blistaCampus fleißig gehäkelt, gestrickt und kooperiert: die Kleinen basteln Bommeln, die Größeren häkeln und stricken in rot-weiß. Hintergundinfos und Links: www.blista.de/blista-News/häkeln-für-Kontraste.

Wir  freuen uns auf Ihr Kommen am 01. Juni 2021 um 10 Uhr, Treffpunkt ist der kleine Platz in der Ketzerbach (stadtauswärts links) an der Einmündung der Gasse Zwischenhausen.
Werden Sie dabei sein? Über Ihre Rückmeldung freuen wir uns.