Neues taktiles und kontrakststarkes Modell des Marburger Hauptbahnhofs

Orientierung für Reisende mit Blindheit und Sehbehinderung

Imke Troltenier | Fahrkartenautomaten, DB-Service-Schalter, Schließfächer, Kiosk, Schnellimbiss, Brezelbäcker, Metzgerei und Bäckerei ... – der Marburger Hauptbahnhof hält für Reisende vielfältige Angebote bereit. Die blista hat sich in den vergangenen Monaten zusammen mit der Seeber-Stiftung aktiv dafür eingesetzt, dass auch Menschen mit Seheinschränkungen alle aktuellen Informationen zur Verfügung stehen.

Das neue Grundrissmodell ist im Hauptgebäude gleich neben dem Haupteingang platziert. Braille und kontraststarke Profilschrift sorgen für die Lesbarkeit der Beschriftungen. Ob als erster Kontakt beim Ankommen, als freundliches Adieu bei der Abreise oder stetige Info für Marburgs Pendler*innen - das neue Modell signalisiert allen Menschen, dass man sich eine chancengleiche Inklusion von Menschen mit Behinderungen hier in Marburg auf die Fahnen geschrieben hat. Barrierefreies Willkommen in der Universitätsstadt
Zum Auftakt der Einweihungsfeier erinnerte Jürgen Hertlein im Dezember 2021 an die großzügigen Stiftungsgründer. Das Ehepaar Seeber sei es gewesen, das solch bemerkenswerte Initiativen für mehr Barrierefreiheit möglich gemacht habe.

Jürgen Hertlein (Vorsitzender der Lothar und Ilse Seeber-Stiftung), Claus Duncker (blista), Andreas Ettrich (Sparkasse), Manfred Klee (DB), Ulrich Blanke, Manfred Fuchs und OB Dr. Thomas Spies enthüllen das Modell.

"Marburg ist das soziale Herz Deutschlands", zitierte Oberbürgermeister Thomas Spies seinen Vorgänger Egon Vaupel und betonte: "Es gilt dafür zu sorgen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Gemeinwesen teilhaben könnten. In Marburg haben wir da eine ganz besonders starke Tradition."

Auch blista-Direktor Claus Duncker freute sich: "Marburg wird nicht umsonst häufig die 'Hauptstadt der Blinden' genannt. Ich danke der Seeber-Stiftung, dass wir durch ihre Unterstützung hier am Bahnhof ein weiteres Beispiel dafür liefern können. Der Bahnhof ist eines der Marburger Tore in die Welt. Mit diesem taktilen Modell geben wir nicht nur Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung eine bessere Orientierung für das Gebäude, sondern dieses Modell ist eine hilfreiche Bereicherung für alle Nutzer*innen des Bahnhofs. Zudem dokumentieren wir, dass uns die Belange von Menschen mit Behinderung in der Stadt Marburg ein wichtiges Anliegen sind.  Deshalb noch einmal der Dank an alle, die bei der Verwirklichung und Umsetzung dieses Projekts mitgewirkt haben." Die Informationen des Vorgängermodells waren veraltet. Das neue, tastbare Modell eröffnet einen selbstständigen Zugang zu den Serviceangeboten der Deutschen Bahn und den vielen Einkaufsmöglichkeiten, nicht nur für Menschen mit Seheinschränkungen.