"Ich hätte nie gedacht, dass die FOS-Praktika so interessant sind!“

Im Rahmen der zweijährigen Fachoberschule für Sozialwesen (FOS) absolvieren die Schüler*innen in der Jahrgangsstufe 11 ein mehrmonatiges Praktikum. Hier erzählen einige von ihnen über ihre Erlebnisse.

Ich hätte nie gedacht, dass ich ein so großes Projekt auf die Beine stellen würde. Ein Workshop für Kinder im Landkreis zum Thema „Behinderung“, dazu ein Zeitungsartikel!

Das Praktikum hat mir gezeigt, dass ich mir selbst mehr zutrauen kann.
Die kirchliche Jugendarbeit ist vielfältig, macht Unterschiedliches mit vielen verschiedenen Zielgruppen: Aktionen und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, Ministranten und Schüler*innen.

Durch Corona fiel vieles flach. Jedoch haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir trotzdem weitermachen, mit Abstand, online und Maske.

Es hat sehr viel Spaß gemacht zu planen, zu organisieren und auszuführen.
Das Praktikum hat mir gezeigt, wo meine Stärken und Grenzen sind.

Annika

Valery, Nele, Furkan und Aileen sitzen draußen an einem Tisch

Ich arbeite in einer Alt-68er-Einrichtung. Dazu gehören ein Kinder- und ein Schülerladen. Der Verein entstand aus einer Elterninitiative.

Ich hätte nie gedacht, dass
… ich mich so schnell integrieren kann.
… die Kinder so schnell Vertrauen aufbauen können.
… der Beruf so viele Facetten hat.
… es einen so großen Erzieher*innenmangel gibt.

Nele


Ich absolviere mein Praktikum an der Förderschule am Schwanhof in einer Vorklasse.

Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel Spaß daran habe, mit kleineren Kindern zu arbeiten und dass ich sie so schnell in mein Herz schließe.

Ich hätte auch nie erwartet, dass mir Unterrichten und Kenntnisse vermitteln Freude bereitet. Zugegeben, es gibt auch Tage, an denen es sehr anstrengend sein kann. Wenn man z. B. einem Kind immer und immer wieder etwas erklärt und es immer noch nicht verstanden wird.
Auch einmal die Seiten zu wechseln, an einer Schule als „Lehrkraft“ zu arbeiten und nicht als „gelangweilte Schülerin“ dazusitzen, ist spannend.
Viele Dinge erschließen sich mir durch diesen Seitenwechsel. Und, zugegeben, das Bild von den im Lehrerzimmer sitzenden Lehrer*innen, die Kaffee trinken und Kuchen essen, hat sich gewandelt. Ich weiß jetzt, wie stressig dieser Beruf sein kann und wie viel man planen und auch überlegen muss, z. B. wie man eine Unterrichtseinheit am besten umsetzen kann.

Aileen


Ich heiße Valery. Während meines Praktikums arbeite ich in einem Wohnheim für blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Menschen.

Ich habe Einblick in den Beruf „Heilerziehungspflege“ erhalten und nun ist dieser Beruf zu meinem Ziel geworden.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals für die Pflege interessiere. Für mich war es eigentlich immer klar, dass ich Erzieherin werden wollte. Ich konnte vorher kein Blut sehen, interessierte mich nicht für etliche Inhalte aus dem medizinischen Bereich. Mittlerweile ist es normal für mich und ich habe keine Angst mehr davor. Jetzt bin ich glücklich.

Valery


Ich heiße Furkan, bin 23 Jahre alt und bin seit diesem Schuljahr Schüler der FOS-11.

Ich bin wirklich sehr froh, dass ich nach langen Corona bedingten Schwierigkeiten mein Praktikum in der nachschulischen Betreuung der Grundschule Marbach absolvieren darf.

Ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell selbstständig im Team mitarbeiten und in kurzer Zeit meine eigenen Aktivitäten und Projekte mit den Kindern durchführen kann.

Viele Kinder berichten mir von ihrer bisherigen Lebens- und Entwicklungsgeschichte und haben schnell Vertrauen zu mir aufbauen können.

Ich finde es sehr schön zu sehen, dass die Kinder der ersten Klasse gemeinsam harmonisch Spiele finden und jedes einzelne Kind aus der Klasse miteinbeziehen. Wenn Konflikte entstehen, können sie es sachlich und selbstständig in Ruhe klären.

Trotz meiner Sehbeeinträchtigung bekomme ich es besser hin als ich erwartet hätte, zum Beispiel Kinder vom Spielplatz zur Schule zu begleiten oder sie im Bauraum zu beaufsichtigen.

Mir ist klar geworden, dass ich gerne die Entwicklung von Kindern begleiten und sie dabei fördern möchte, ihre sozialen und schulischen Leistungen zu verbessern.

Furkan