Rechtsseminar der RBM in Marburg
Daniela Mleczkowski | Am 9. Februar 2019 referierte Dr. Michael Richter von der rbm-Rechtsberatung in kleiner, aber feiner Runde über rechtliche Aspekte zum Thema Beschulung, Hilfsmittel und Rehabilitation in Marburg. Obwohl sich „nur“ zehn Teilnehmer angemeldet hatten, konnte das Seminar dankenswerterweise stattfinden. Und es hat sich, wie auch beim letzten Mal vor zwei Jahren, gelohnt.
Um 9:00 Uhr ging es mit einer ausführlichen Vorstellungsrunde los, in der jeder kurz sich und seine vornehmlichen Anliegen innerhalb des Seminars vorstellte. Die Kinder der Familien waren zwischen zwei und zwölf Jahren alt und die Eltern beschäftigten Themen wie Einschulung, Schulauswahl, Vererbung, Verhinderungspflegegeld, allgemein die rechtlichen Ansprüche gegenüber Sozialversicherungsträgern und Sozialträgern sowie speziell gegenüber privaten Krankenversicherungen.
Bevor es dann mit den rechtlichen Grundlagen zum Verfahrensrecht und Antragstellung losging, machte Dr. Richter den Teilnehmern noch einmal bewusst: Der Sachbearbeiter, der unseren Antrag auf den Tisch bekommt, hatte höchstwahrscheinlich niemals zuvor einen derartigen Fall eines sehbehinderten oder blinden Schülers vor sich, weil das einfach unglaublich selten ist. Daher ist es immer hilfreich, möglichst sehr anschaulich den Bedarf innerhalb des Antrages zu erläutern.
Nachdem wir uns durch die Rechtsgrundlagen, verschiedene Kostenträger, das Antragsverfahren und diverse Fallstricke – begleitet von vielen Tipps und Hinweisen – gekämpft hatten, konnten sich die Gemüter beim gemeinsamen Mittagsessen und der darauf folgenden kleinen Führung über das Schulgelände der blista wieder etwas abkühlen.
Nach der Mittagspause wurde noch besonders auf die bereits erfolgten und noch kommenden Veränderungen durch das neue Bundesteilhabegesetzt im Zusammenhang mit der Eingliederungshilfe eingegangen. Im Anschluss kamen die konkreten Fragen und Beispiele der Teilnehmer zur Sprache.
Mit rauchenden Köpfen verließen die Teilnehmer das trotz der trockenen Thematik sehr kurzweilige Seminar. Ich habe viele Denkanstöße und Hinweise mit nach Hause genommen. Einige lagen mir schon vorher auf der Seele, andere habe ich erst durch den Austausch im Seminar erhalten. Ich denke, wir werden uns in zwei Jahren wieder sehen.