Die Sendung mit der Maus zu Besuch

Tobias Mahnke | Wer kennt sie nicht: Die orange Maus mit dem kleinen blauen Elefanten? Das Augenklimpern und Trompeten? Und dazwischen die bekannten Lach- und Sachgeschichten? Eine solche Sachgeschichte wurde bei uns an der blista gedreht; selbstverständlich wurde dabei auch viel gelacht!

Wie können Schülerinnen und Schüler mit eingeschränktem Sehen bzw. Blindheit chemische Reaktionen nachverfolgen oder komplexe Abbildungen aus dem Biologieunterricht explorieren? Und allgemeiner: Wie sieht der Alltag an der blista aus? Solche Fragen trieben Jana von der Sendung mit der Maus um. Vanessa Wagner aus der Jahrgangsstufe 12 hat sich gemeinsam mit der Klasse 9a auf den Weg gemacht, Licht ins Dunkel zu bringen.

Vanessa hält die Maus auf ihrer Handfläche in die Kamera.

Was im Film so leicht aussieht, ist in Wahrheit viel Arbeit. So wurde alleine der Eintritt der Schülerinnen und Schüler in den Klassenraum mehrfach aus unterschiedlichen
Perspektiven gedreht, bevor man überhaupt an so etwas wie "Unterricht" denken konnte. Mittendrin immer Vanessa, die Jana geduldig auf alle Fragen antwortete.

Im Klassenraum angekommen, ging es um das Frühstück und um die Frage,inwiefern ein gutes Frühstück zu guten Leistungen in der Schule beitragen kann. Schnell waren die grundlegenden Nahrungsbestandteile benannt, auch der Weg von Nahrungsaufnahme bis zur Ausscheidung war bekannt. Aber wie kommt die Nahrung nun vom Darm ins Blut, um dann das Gehirn zu versorgen? Experimente mit nassen Händen und Handtüchern führten zu ersten Ideen, die dann anhand tiefgezogener Typhlographien weiter ausgearbeitet werden konnten. Hier spielten unsere Schülerinnen und Schüler ihre ganze Erfahrung aus und gaben Jana viele Tipps zum buchstäblichen Begreifen einer taktilen Abbildung. Das brachte auf beiden Seiten viel Spaß!

Nach der Mittagspause ging es dann in die zweite Stunde: Chemie! Auch hier wieder mit Jana und dem Filmteam. Die Schülerinnen und Schüler experimentierten rund um das Thema Feuer. Das Problem dabei: Wenn man Feuer fühlt, hat man sich verbrannt. Also müssen andere Zugänge her. So wurden zunächst die Bedingungen für ein erfolgreiches Feuer geklärt, um dann eine Komponente, den Sauerstoff, auszuschließen. So wurden Teer und Holzkohle hergestellt, die dann z. B. durch Geruch auch identifiziert werden konnten. Schließlich wurde dann doch noch eine Flamme mittels Schwellpapier untersucht; für das Maus-Team ein ganz neuer Zugang.

Für die Schülerinnen und Schüler war dieser Schultag nach nur zwei Schulstunden beendet. Dass es trotzdem 15:30 Uhr war, hat niemanden weiter gestört.

Am nächsten Tag ging es weiter mit dem Dreh hinter den Kulissen. Es wurde thematisiert, wie man von einer Idee zu einer tiefgezogenen Typhlographie kommt oder eine Schwellkopie entsteht.

Wir sind nun sehr gespannt, wie aus vielen Stunden aufgenommenem Material maximal 20 Minuten Sendebeitrag im Maus-Format werden.

Der Sendetermin ist für Frühjahr 2021 geplant und wird auf der blista-Homepage bekannt gegeben.

Ein großes Lob gebührt auch dem Filmteam, das stets sehr freundlich und schülerzugewandt war. Bereitwillig sind sie auf unsere Bedürfnisse eingegangen und nahezu alle Beteiligten würden solch eine Aktion noch mal mitmachen.