Zum Hintergrund: Unser Angebot für Senioren

Eine Studie der Philipps-Universität Marburg 2016 mit 316 Kundinnen und Kunden ergab, dass sich die Beratung für Seniorinnen und Senioren positiv auf die Lebensqualität in den Bereichen Aktivität, Freizeit und Mobilität auswirkt. Die Wohnorte erstreckten sich bis zu 60 km ins Marburger Umland. Zwei Drittel der Seniorinnen und Senioren in unserer Beratung leben im ländlichen Umfeld und kämpfen mit erheblichen Mobilitätsbarrieren und infrastrukturellen Mängeln.

Familienstand: 51% alleinstehend, 31% verheiratet/ in Partnerschaft, 12% verwitwet, 6% keine Angabe. Wohnsituation: 37% allein, 25% mit Partner, 13% in einem Haus mit Kindern, 12% im Heim/ betreut, 5% im Haushalt der Kinder, 2% in WGs, 6% keine Angabe.

Das Durchschnittsalter unserer Kundinnen und Kunden ist 83 Jahre. Sie leben oft allein, nur ein Drittel lebt in Gemeinschaft. Die Diagnosen, mit welchen die Seniorinnen und Senioren zu uns kommen, entsprechen den bereits als "Volkskrankheiten" bezeichneten Erkrankungen Altersbedingte Makuladegeneration (AMS), Glaukom (Grüner Star), Pseudophakie (künstliche Linse), Katarakt (Grauer Star).

Balkendiagramm Altersverteilung: 7,9% unter 65, 18% 66-75, 29,7% 76-85, 39,2% 86-95, 3,2% über 96, 1,9% keine Angabe.  Augenerkrankungen: 65,8 AMD, 20,3% Glaukom, 30,7% Pseudophakie, 23,4% Katarakt, 8,5% diabetische Erkrankungen, 28,8% weitere

Unsere Ziele

Wir möchten Seniorinnen und Senioren, die unter Sehverlust leiden, Mut machen ein weiterhin selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Umfeld zu führen. Wir möchten auch das Bewusstsein für die Bedarfe von betroffenen Seniorinnen und Senioren erhöhen.

  • (Rück-)Gewinn der Lebensqualität, Vermittlung von Verständnis für den eigenen Krankheitsprozess.
  • (Rück-)Gewinn von Sicherheit und Autonomie im häuslichen Umfeld, Vermittlung von Strategien zur Vermeidung von Stürzen, Ausstattung mit Hilfsmitteln und optischen Sehhilfen.
  • (Rück-)Gewinn von Sicherheit im sozialen Umfeld, Herstellung von Kontakten zu Selbsthilfe- und Freizeitgruppen, Vermittlung zu Unterstützungsangeboten der Seniorenarbeit.
  • Unterstützung körperlicher und seelischer Gesundheit, Vermittlung an Angebote der psychosozialen Unterstützung, an Selbsthilfe- und Austauschgruppen sowie an allgemeine Seniorendienste.

Die Beratung mit dem SEHmobil ist ein Baustein der blista-Seniorenarbeit

Unser Engagement setzt sich aus Vernetzung mit der regionalen Selbsthilfe, Schulung von Multiplikatoren in der Altenhilfe und Pflege sowie Aufklärung für Hausärzte, Augenärzte und Apotheker zusammen. Wir bieten auf Anfrage Beratungsabende/-mittage für Organisationen, Kirchengemeinden oder in Seniorenheimen an. Wir beteiligen uns aktiv in regionalen und überregionalen Netzwerken und Arbeitskreisen. Mit dem SEHmobil sind wir auf Gesundheitsmessen, Stadt- oder Dorffesten unterwegs.

Nur, wenn an vielen Knotenpunkten Sensibilität für die Auswirkungen von Sehverlust im Alter hergestellt wird, kann es gelingen, nachhaltig im Interesse der Seniorinnen und Senioren zu agieren.