Lehrerteam live bei "Hallo Hessen"

Das imposante Foto zeigt die weit über 100 Reflektoren und Beleuchtungsbildschirme an der Studiodecke

Von Tobias Mahnke | Als Lehrkraft bereitet man Unterricht vor, hält ihn. Es folgt eine Nachbereitung, die wiederum in einer Vorbereitung mündet. Zwischendurch Klausuren, Korrekturen; als Abwechslung mal eine Klassenfahrt. Lehreralltag an deutschen Schulen.

An der Carl-Strehl-Schule läuft einiges anders. Die aktive Entwicklung innovativen Unterrichtsmaterials wird zunehmend auch außerhalb der Blinden- und Sehbehindertenszene wahrgenommen und so bekamen Tanja Schapat und ich die Gelegenheit, Equipment aus dem Chemieunterricht bei der Fernsehsendung „Hallo Hessen“ im Hessischen Rundfunk zu präsentieren. Live. Und in Farbe!

Doch der Reihe nach: Alles begann mit einem Anruf des Hessischen Rundfunks (hr) an der blista, ob wir bereit seien, nach unserem erfolgreichen Aufenthalt in Portugal die Materialien auch in der Sendung „Hallo Hessen“ zu präsentieren. Nach der grundsätzlichen Zusage folgte ein langes Telefonat mit der zuständigen Redakteurin. Dort wurde abgesteckt, welche Materialien geeignet sind und was für das Publikum vielleicht doch zu speziell erscheint.Nach dem Kofferpacken, der Anreise mit der Bahn und einem guten Mittagessen in der hr-Kantine wurden wir von einer Gästebetreuerin abgeholt und durch das Studio geführt. Die Technik in diesem Raum war beeindruckend (Abb. 1)! Das professionelle Team der Sendung hat uns jedoch so gut an die Hand genommen, dass nahezu keine Aufregung aufkam. Zunächst wurden wir den Kameraleuten, dem Regisseur, den Menschen der Requisite etc. vorgestellt, bevor es zu einer weiteren ausführlichen Besprechung unseres Einsatzes kam. Vorgesehen war, dass wir in den zwei Stunden jeweils ca. sieben Minuten Sendezeit bekommen. Dazu wurden nun die Materialien sortiert und bereitgestellt.

Frau Schapat sitzt vor einem großen Spiegel in der "Maske"

Es folgte der Gang in die Maske (Bild 2), die Verkabelung mit den Mikrofonen, eine weitere Besprechung unseres Auftritts mit der Moderatorin, Andrea Ballschuh, und schon konnte es losgehen! Wir waren jedoch nicht die einzigen Gäste: Vertreter eines Tierheims mit zu vermittelnden Hunden und Katzen sowie ein Koch aus Hofheim bereicherten die Sendezeit und hatten ihren Auftritt jeweils vor uns. Während der diversen kleineren Filmeinspielungen wurden dann im Studio schnell die Requisiten umgestaltet, sodass das nächste Thema optimal präsentiert werden konnte. Und dann waren wir auf dem Sofa (Bild 3)! Durch die lange Vorbereitungsphase, das mehrfache Durchsprechen und die entspannte Gesamtatmosphäre hatten wir eher das Gefühl im heimischen Wohnzimmer einer interessierten Person etwas über Chemie zu erzählen, als vor einem großen Fernsehpublikum. Und natürlich, es wurde ja live gesendet, lief nicht alles glatt! Das wurde von der Moderatorin jedoch gekonnt überspielt und zum nächsten Thema übergeleitet: Zum Essen, das vorher in der Sendung zubereitet wurde. Alleine dafür hätte sich der Weg in das Studio schon gelohnt!

Tobias Mahnke, Tanja Schapat und die Moderatorin sitzen um einen Coachtisch, auf dem die Lernmaterialien aufgebaut sind.

Unser persönliches Fazit dieses Abenteuers fällt sehr positiv aus. Wir hatten den nötigen Freiraum, unsere Materialien zu präsentieren, wurden gut angeleitet und bekamen gutes Essen. Auf Nachfrage von Tanja Schapat gab es sogar noch eine „Hallo Hessen“-Tasse, aus der ich nun gerne meinen Tee am heimischen Schreibtisch trinke.