Meine Woche mit dem Filmteam

Diana auf dem Schulweg an der Bushaltetstelle. Gerade steht ein Bus vor ihr.

von Diana Maier, Jahrgangsstufe 10 | Vom 24. bis 29. Oktober drehte ein Filmteam an der blista. Für ihre Masterarbeit hatten sich die zwei Studentinnen Mira und Doretta das Thema „Alltag von Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung“ ausgesucht, sie wurden dabei von der Auszubildenden Shila unterstützt.

Dazu haben sie mich und zwei weitere Schüler*innen der blista zwei Tage begleitet. Erkennbar ist morgens beim Schminken geworden, dass auch ich als blinde, junge Frau auf mein Äußeres Wert lege.

Auf dem Weg zur Schule haben sie mich mit der Kamera begleitet und aufgezeigt, welche Metoden ich verwende, um den Weg zu finden. Aber auch, wie sehr ich das Entgegenkommen von anderen Menschen benötige. Im Deutschunterricht haben sie gefilmt, wie mein blinder Lehrer unsere Klasse unterrichtet. Zudem wird natürlich deutlich, welche Hilfsmittel blinde und sehbehinderte Schüler*innen benötigen, um vorteilhaft mitarbeiten zu können.

Beim Einkaufen haben sie vermittelt, wie sehr die Stadt Marburg seid Jahren auf blinde und sehbeeinträchtigte Menschen eingestellt ist und was es braucht, damit ich als blinde Kundin problemlos meinen Einkauf beim Bäcker für die blista-WG erledigen kann. Abends beim Kochen in der WG ist sichtbar geworden, wie viel Übung nötig ist, damit ich irgendwann alleine in meiner Wohnung kochen kann und wie mich der Küchendienst auf das weitere Leben vorbereitet. Am letzten Tag durfte ich auch die Kamera-Drohne, welche das Filmteam dabei hatte, beobachten.

Zuerst bin ich ziemlich nervös gewesen, doch ab dem zweiten Tag legte sich das vollständig und ich blühte richtig auf. Natürlich war es sehr anstrengend.  Doch der Spaß überwog die ganze Zeit. Kurz vor dem Abschied am letzten Tag ist mir aufgefallen, wie sehr ich mich an die Filmarbeiten gewöhnt hatte und wieviel Lust ich auf eine Fortsetzung habe.

Mir ist der Abschied sehr schwer gefallen. Die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, möchte ich nicht missen und glaube, dass eine solche Erfahrung jedem von uns gut tun würde. Für alles, was ich durch die Drei erleben durfte, bin ich sehr dankbar.

Der Film wird im Januar des nächsten Jahres als Abschlussarbeit  eingereicht und bewertet. Anschließend soll er am liebsten dem ZDF angeboten werden. Ich wünsche dem Filmteam viel Erfolg und hoffe, dass ihre Bemühungen sich auszahlen.

Die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, möchte ich nicht missen ...