blista-Sportförderung feiert große Erfolge

Das Team der blista-Judoka

Goalballer Vizeeuropameister, Judoka-Jugend die beste Europas, Blindenfußballer Vizemeister

Rudi Ullrich | Seit vielen Jahren fördert die blista intensiv den Breiten- und Leistungssport. Für Blindenfußball, Judo und Goalball wurden in Marburg Trainingszentren aufgebaut. Die Blindenfußballer gehören seit über 10 Jahren zur absoluten Spitze in Deutschland und bei der letzten EM im eigenen Land waren vier Sportler am Start, die in Marburg spielen oder hier mit dem Sport begonnen haben. Auch die langjährige Aufbauarbeit im Paralympischen Trainingsstützpunkt „Goalball“ zahlt sich mehr und mehr aus. Mit dem Gewinn der Vizeeuropameisterschaft in diesem Jahr wurde der größte ­Erfolg seit vielen Jahren erzielt. Die Jugendarbeit am Leistungsstützpunkt Marburg wird ebenfalls systematisch gefördert und trägt ebenfalls mehr und mehr Früchte, wie sich nicht zuletzt bei der Junioren Europameisterschaft in Genua jüngst wieder gezeigt hat.

Para-Sport – „Deutsche Nachwuchs­Judoka aus Marburg kehren als erfolgreichstes Judo-Team Europas heim“

In der Woche vom 9. bis zum 15. Oktober fanden die sogenannten „European-Para-Youth-Games“ statt. Es begegneten sich ­insgesamt 26 Teams aus Europa, um sich in acht Sportarten zu messen, darunter auch die paralympische Disziplin „Judo“. Für den SG-Judo Nachwuchsbereich (15 bis 21 Jahre) stellte dieser Event die Europameisterschaften für junge, blinde und sehbehinderte Athletinnen und Athleten dar. Das Team des Deutscher Behinderten-Sportverbands (DBS) wurde durch 13 junge Judoka, 12 Marburger aus dem Landesverband Hessen (HBRS) und eine Teilnehmerin aus dem Landesverband Baden-Württemberg sowie Markus Zaumbrecher als DBS Bundestrainer für den Nachwuchsbereich SG-Judo und Delegationsleiter vertreten. Alle 12 Hessen sind bzw. waren Schüler der blista und haben Judo in Marburg am Landesleistungszentrum erlernt.  

In der Altersstufe bis 18 Jahre waren Daniel Goral, Henry Mackney, Enis Hafa, Gina Eichhoff, Caroline Mandtler, Maike Elsasser am Start. Als Senioren starteten bei den Frauen die Baden-Württembergerin Luise Dieter (- 63 kg) und die dem Landesverband Hessen angehörende Tabea Müller. Bei den Männern Schugga Nashwan, Artem Wozke, Khoi Nguyen, Tim Meiß und Tulga Demirel (alle Hessen) und die Doppelstarter aus der U18.

Im Bereich der U18 zeigten die im Boden stark auftretende Athletin Maike Elsasser (- 57 kg) und der bereits der Nachwuchs-­Nationalmannschaft angehörende Daniel Goral (- 81 kg) herausragende Leistungen ohne Niederlage, wodurch beide mit einem Europameistertitel belohnt wurden. Auch Henry Mackney (- 73 kg, 2. Platz) und der Neuling Enis Hafa (- 60 kg, 3. Platz) konnten durch spektakuläre Wurftechniken begeistern.

Bei den Senioren konnte Schugga Nashwan seiner Favoritenrolle durch den 1. Platz in der Gewichtsklasse bis 60 kg nach einem Sieg im innerdeutschen Duell über seinen Mannschaftskameraden Artem Wozke gerecht werden. Tim Meiß (Silber) und Henry Mackney (Bronze), erkämpften sich in der Klasse bis 73 kg ebenfalls respektable Plätze auf dem Podest. Tabea Müller, amtierende Deutsche Vizemeisterin des DJB in der Klasse bis 44 kg, dominierte im Nachwuchsbereich ihre Konkurrentinnen und konnte ebenfalls als Nachwuchs-Europameisterin den Heimweg antreten. Besonders hervorzuheben sind noch die Glanzleistungen zweier Junioren, die sich in der höheren Alterskategorie mit einem 1. Platz (Daniel Goral) und einem 2. Platz (Maike Elsasser) behaupten konnten.

In den konkurrenzärmeren Gewichtsklassen erreichten Khoi Nguyen, Caroline Mandler, Luise Dieter, Gina Eichhoff und Tulga ­Demirel weitere Medaillenränge, so dass in der Einzelwertung am Ende des zweiten Wettkampftages der erfolgreichste Medaillenspiegel unter den Judo-Nationen mit neun Gold-, sieben Silber- und vier Bronzemedaillen dem Deutsche Nachwuchsteam und seinem Trainer Markus Zaumbrecher ­zugesprochen werden konnte.

Der ausgeprägte Teamgeist und das sportlich faire Auftreten der Judo Delegation aus Deutschland wurde nicht nur von den Zuschauern wahrgenommen, sondern auch von den Veranstaltern. Bei der Abschlussfeier erhielt der Aktiven-Sprecher Schugga Nashwan den Fairplay-Preis überreicht. Im europäischen Vergleich belegt die abschließende Gesamtstatistik beeindruckend die gelungene Judo-Nachwuchsarbeit für Sehbehinderte und Blinde.