Editorial 2020-02
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn es aus den letzten Monaten eine Äußerung gibt, die unsere Situation beschreibt, dann die des Philosophen Jürgen Habermas vom April: „Eines kann man sagen: So viel Wissen über unser Nichtwissen und über den Zwang, unter Unsicherheit handeln und leben zu müssen, gab es noch nie.“
Zum Jahresanfang hatten wir sicherlich alle viel vor. Und dann wird einem im März oder April bewusst, dass ein Virus unsere Pläne umgeworfen hat. Keiner weiß, was kommt und jeder muss unter dieser Unsicherheit Entscheidungen treffen.
Die gute Nachricht der letzten Wochen ist, dass bisher keine Erkrankung an Covid-19 im Umfeld der blista bekannt ist. Dass dies so bleibt, dafür werden die Verantwortlichen der blista alles daran setzen, die Risiken einer Ansteckung bei den uns anvertrauten Menschen so gering wie möglich zu halten. Seit Wochen arbeitet unsere „Task-Force“, bestehend aus Betriebsarzt, Arbeitsschutzbeauftragter, Ressortleitungen und Vorstand an Leitfäden und Hygieneplänen, die in unseren Abteilungen umgesetzt werden. Ich weiß, dass es noch lange Einschränkungen durch die Bekämpfung des Virus geben wird. Dabei gilt es aber, zwischen der Einhaltung von Hygieneplänen und einem gesunden, sozialen Miteinander abzuwägen. Der Übergang aus dem Lockdown in ein fast normales Alltagsleben ist mit großen Anstrengungen verbunden. Herzlichen Dank an alle, die dabei mitwirken und durch ihr diszipliniertes Verhalten verantwortungsvoll Risiken vermeiden.
Ich freue mich sehr, dass wir vor einigen Wochen in fast allen Abteilungen den regulären Betrieb wieder aufnehmen konnten. Die Angebote der Kinderhäuser, der Schulen und der verschiedenen rehabilitativen Maßnahmen konnten von allen wahrgenommen werden. Wir sind auch gut aufgestellt, denn wir haben gute personelle, räumliche und sachliche Voraussetzungen. Ein Weg in eine Normalität war auch die Verabschiedung unserer Absolventinnen und Absolventen. Diesen großen Moment nicht zusammen zu begehen, das kam nicht in Frage. Dann feiern wir halt in einem Autokino. Wer hat das jemals erlebt oder wird es wieder erleben?
Und ein gemeinsames Abschlussfoto in Zeiten von Corona gibt es auch, natürlich mit Abstand, aber ohne Maske. So können unsere Absolventinnen und Absolventen der Welt offen entgegentreten.
Dabei wünsche ich ihnen viel Glück und viel Erfolg.
Herzliche Grüße
Ihr Claus Duncker