Studenten besuchen Chemie-Workshop an der CSS

Eine junge Frau ertastet unter der Augenbinde die Elemente des Chemie-Baukastens

Tobias Mahnke* | Chemieunterricht ist neben den Experimenten vor allem von einer sehr visuellen Lehre geprägt. Da aber noch kein Mensch Atome gesehen hat, haben alle Darstellungen Modellcharakter. Diese Modelle müssen jedoch nicht zwangsläufig visuell sein. Seit einigen Jahren schon werden im Chemieunterricht der Carl-Strehl-Schule (CSS) diverse Materialien entwickelt, um blinden und sehbehinderten Schülerinnen und Schülern Inhalte des Fachs Chemie angemessen zu vermitteln.

Mittlerweile bietet die CSS auch einen Leistungskurs Chemie mit der Teilnahme am Landesabitur an. Die bisher entwickelten Modelle kommen sicherlich auch Regelschülern zugute.

Diesem Ansatz folgend haben Lehramtsstudenten der Universität Marburg samt ihrer Seminarleiterin Silke Wagner die Räumlichkeiten der CSS aufgesucht und sich auf eine Entdeckungsreise durch die Materialien und didaktischen Ansätze eines etwas anderen Chemieunterrichts gemacht. Dabei haben die Studenten Beobachtungen beim Experimentieren unter der Augenbinde gesammelt oder ganze Versuche selbstständig blind durchgeführt.

Herr Mahnke erläutert zwei Studentinnen die Aufbereitung der Aufgaben für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler

Die beiden Workshop-Leiter, Frau Schapat und Herr Mahnke, stellten sich dabei den interessierten Fragen der Teilnehmer, die teilweise eine tiefergehende Erörterung didaktischen und methodischen Vorgehens nach sich zogen. Für die konstruktiven und teilweise auch kritischen Beiträge und Anmerkungen der Studenten bedanken wir uns sehr.
[* Lehrer der Carl-Strehl-Schule, Fotos: Silke Wagner]