Zwölf neue Reha-Fachkräfte für

Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung

Neun Absolventinnen mit ihren Ausbilder*innen Christel Burghof  und Frank Stollenwerk.

von Dr. Werner Hecker | Im Oktober 2021 beendeten zwölf Absolventinnen ihre berufsbegleitende Weiterbildung zur „Rehabilitationsfachkraft für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung“ mit dem Schwerpunkt Lebenspraktische Fähigkeiten (LPF).

Im feierlichen Rahmen fand am 29. Oktober die Übergabe der Abschlusszeugnisse statt. Neun Teilnehmerinnen aus Deutschland waren zur Zeugnisübergabe angereist; eine Teilnehmerin aus Österreich und zwei aus der Schweiz konnten aufgrund der langen Anreise leider nicht teilnehmen.

Claus Duncker, der Direktor der blista, gratulierte den Absolventinnen zu ihrem erfolgreichen Abschluss. „Sie haben sich für einen tollen Beruf qualifiziert und Sie werden gebraucht!“, betonte er in seiner Ansprache. Duncker spielte damit auf den akuten Mangel an Reha-Fachkräften an, der gerade im Bereich der LPF-Fachkräfte dramatisch ist: „In einigen Regionen Deutschlands können Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung derzeit keine Schulungen in lebenspraktischen Fähigkeiten erhalten, einfach weil die ausgebildeten Fachkräfte dafür fehlen!“, so Duncker.

Die Tätigkeit als Rehabilitationsfachkraft sei eine sinnstiftende Tätigkeit, die von den Fachkräften in der Regel als sehr befriedigend erlebt werde, ergänzte Dr. Werner Hecker, der Leiter der Rehabilitationseinrichtung, in seiner Ansprache. „Rehabilitationsfachkräfte tragen wesentlich zur (Wieder-) Erlangung von Selbstbestimmung und Autonomie von Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung bei, die durch eine LPF-Schulung weniger auf fremde Hilfe angewiesen sind und selbst bestimmen können, ob und wann sie etwas selbst erledigen oder eben doch Hilfe bzw. Assistenz in Anspruch nehmen möchten“, erläuterte Hecker.

Den Zuwachs an Kompetenz und Autonomie der Klient*innen in den lebenspraktischen Fähigkeiten könnten die Fachkräfte dabei in der Regel eindeutig auf das eigene Handeln zurückführen, was einen wichtigen Faktor für die eigene Arbeitszufriedenheit darstelle, führte Hecker weiter aus.Hecker ließ einige Stationen der Weiterbildung noch einmal Revue passieren und betonte, dass die Weiterbildung den Studierenden gerade in diesem Durchgang besonders viel abverlangt habe: „Sie können sehr stolz auf Ihren Abschluss sein!“ Neben den Anforderungen, die eine berufsbegleitende Weiterbildung an sich schon mitbringe, seien die Studierenden des jetzigen Durchgangs aufgrund der Corona-Pandemie besonders gefordert worden. „Die Verschiebung von Modulen und die Unsicherheit, wie es weitergeht; Probleme angesichts von Kontaktbeschränkungen den von der Prüfungsordnung geforderten Umfang an Unterrichtspraxis abzuleisten: All das hat ein ausgesprochen hohes Maß an Durchhaltevermögen und die Fähigkeit von Ihnen gefordert, Unsicherheiten auszuhalten“, so Hecker.

Hecker bedankte sich ebenfalls bei dem Team der Ausbilder*innen und dem Abteilungsleiter der Weiterbildungen, Frank Stollenwerk, die durch die coronabedingten Einschränkungen die Weiterbildungsmodule mehrmals um- und neu planen mussten und die Weiterbildung dennoch mit nur geringer Verzögerung im geplanten Zeitrahmen erfolgreich zu Ende geführt haben.

Der Einsatz wurde auch von den Studierenden gewürdigt, die sich mit einem Präsentkorb sehr herzlich bei dem Ausbilder*innen-Team bedankten!