Inklusives Musizieren

Ein halbes Jahr Musik

Christoph Cornehl*. Seinen Anfang nahm das in der Überschrift angekündigte Jahr im Februar 2015. Die Musikschule „Klassika“ hatte den Zuschlag für ein inklusives Projekt bei der „Aktion Mensch“ erhalten. Die Schulleiterin Frau Rippe nahm daraufhin Kontakt zur blista auf und bot 15 Schülern und Schülerinnen der Carl- Strehl-Schule kostenlosen Musikunterricht bis zum November diesen Jahres an. Einzelunterricht und gemeinsames Musizieren mit sehenden Schülerinnen und Schülern von „Klassika“ sollten Inhalt des Projekts sein.

Zwei Schülerinnen spielen Querflöte
Zwei Schülerinnen spielen Querflöte © blista 2015

Frau Daum, als Vertreterin der Internatsleitung, hat daraufhin in einer Ausschreibung Interessenten gesucht und schnell gefunden. Seither üben diese sich an Cello, Flöte, Geige, Gitarre, Klavier, Saxophon und der eigenen Stimme. Im Juli fanden insgesamt drei Konzerte statt, zwei davon im Auditorium der Musikschule, bei denen auch andere Musikschüler der Klassika auftraten. Beim diesjährigen Sommerfest der blista konnten wir uns unseren Lehrern, Betreuern, Mitschülern und Eltern präsentieren. Bei allen drei Konzerten war zu spüren, dass alle Akteure unbedingt gewillt waren, sich von ihrer besten musikalischen Seite zu zeigen. Die Atmosphäre war ausgesprochen gut, das Publikum den Schülern wohl gesonnen und die Musiker freudig erwartungsvoll, obgleich es für einige von uns der erste Auftritt überhaupt war und das Lampenfieber überwunden werden musste. Wenn es sicherlich auch vielen so ging wie mir, der sich zunächst gar nicht vorstellen konnte, nach so kurzer Unterrichtszeit schon auf der Bühne zu stehen, so waren wir doch auch stolz, erste kleine Erfolge präsentieren zu können. Es klang vielleicht nicht alles perfekt, bot uns jedoch die Möglichkeit, verschiedene Instrumente zu erproben, Angst vor dem Rampenlicht zu überwinden und Bühnenerfahrung zu sammeln. Für den Winter sind weitere Konzerte in der Musikschule geplant, die auf Grund unserer bis dahin gewachsenen Erfahrung vielleicht noch hörenswerter werden.

Zwei junge Frauen spielen Gitarre
Zwei junge Frauen spielen Gitarre © blista 2015

Wir sind sehr dankbar für dieses einmalige Angebot und freuen uns auf die angekündigten gemeinsamen Unterrichtserfahrungen mit den anderen Klassika-Schülern.

Laura Bohnet, ebenfalls Teilnehmerin des Projektes und Schülerin des Allgemeinen Gymnasiums, 12. Jahrgang, ergänzt:

Auch nach dem Sommerfest hatten wir weiterhin viel Freude und Erfolg beim Erlernen der Instrumente, da der Unterricht sehr lehrreich und amüsant verlief. So gab es beispielsweise im Gitarrenunterricht immer etwas zum Lachen. Denn es werden ständig Witze gemacht. Dies verbreitet eine gute Laune, die sehr hilfreich beim Lernen ist. Bis zum Ende des Projektes werden wir sicherlich weiterhin viel Spaß haben. Allerdings werden wir auch noch viel Musizieren und Neues lernen. Die verbleibende Zeit werden wir noch erfolgreich zur Verbesserung unserer Fähigkeiten nutzen.

Denn dies war erst der Anfang des inklusiven Musizierens!

* Schüler der BIW 12