Beeindruckendes Ereignis -

800 Tische über die komplette Stadtautobahn

Imke Troltenier | Gut 50 000 Menschen besuchten am Pfingstsonntag das Event „Tischlein-deck-dich“. Die große Hauptfeier zum Stadtjubiläum war zugleich die größte Veranstaltung im Jubiläumsjahr „Marburg 800“ und in der Geschichte der Stadt bislang einmalig: Als „Hauptakteurin der Großveranstaltung“ galt die vielfältige Marburger Stadtgesellschaft. So luden Vereine, Verbände, Initiativen und Organisationen auf der Festmeile von Höhe Campingplatz bis zum Hauptbahnhof an 800 Tischen zu Gesprächen, Spielen und zum Kennenlernen ein, während die beiden gegenüberliegenden Fahrbahnen Richtung Süden Radler*innen, Rikschas und Einrädern freie Fahrt boten.

Drei Kinder probieren am blista-Stand adaptierte Spiele aus. Zwei spielen "4 gewinnt". Im Vordergrund sitzt ein Kind gegenüber von blista-Mitarbeiter Bernd Wilhelm vor einem adaptierten "Mensch-ärgere-Dich-nicht".

Auf der Festmeile war auch die blista vertreten: Die Rehabilitationseinrichtung, das Beratungszentrum und das Seniorenprojekt luden mit vier langen Tischen zum Kennenlernen, zu Praxiserfahrungen mit Simulationsbrille und kurzweiligen Spielen unter der Augenbinde ein.

„Es war unerwartet viel los – allgemein und auch am Stand der blista. Unsere Spiel- und Informationsangebote wurden rege angenommen, teilweise sogar mit geduldigem Warten, bis Groß oder Klein „an der Reihe war“, freute sich der stellv. Vorsitzende Patrick Temmesfeld und führte aus: "Spielerisch das Anliegen nach mehr Beachtung und die alltäglichen Herausforderungen zu verstehen und einiges dabei inhaltlich mitzunehmen, war das größte Ziel und hier waren wir alle am Stand erfolgreich – vielen Dank dafür allen, die von der Vorbereitung, Anlieferung, Standdienst und Abbau dabei waren und unterstützt haben."
„Spiele wie „Mensch ärger dich nicht“ und „Vier gewinnt“ unter der Augenbinde sensibilisieren für die Bedarfe von Menschen mit Blindheit oft viel eindrücklicher als der beste Vortrag“, bestätigte auch Ute Mölter, die Leiterin des blista- Beratungs- und Schulungszentrums. „Toll, dass Herr Temmesfeld den ganzen Tag unterstützt hat und vielen Besucher*innen die Gelegenheit bot ihn kennenzulernen.“
Rehafachkraft Linda Welschinger löste RES-Abteilungsleiter Christian Gerhold nachmittags ab und erzählte: „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Begegnung mit einer älteren, sehbeeinträchtigten Besucherin. Ihre Freude und große Dankbarkeit über unsere Angebote rührten mich sehr. Dass wir gemeinsam ihren Namen in Punktschrift legten, war für sie wie ein kleines Wunder.“

blista-Mitarbeiterin Ute Mölter zeigt zwei Kindern, wie eine kontrastreiche Kaffeetafel aussieht.

Interessierte Besucher*innen, ein nettes "Hallo" von Kolleg*innen und ihren Familien, Gespräche mit Klient*innen, Schüler*innen und Alumni, der Austausch war vielfältig und lebendig. Besonders gefreut hat uns, dass auch der Oberbürgermeister, die Stadträtin und der neugewählte Landrat vorbeischauten, während von der Seite der Mobilitätsspur die Ehepaare McGovern, Duncker und Hecker eine vergnügte Pause während ihrer Radeltour einlegten.

Nicht zuletzt gilt unser großes Dankeschön den vielen Tischlein-Organisator*innen des Geburtstagskindes, der Stadt Marburg, die mit viel Engagement ein solch unvergessliches Erlebnis als Hauptfeier zum Stadtjubiläum möglich machten.