Mit Greta ins Kino

Ein Wochenende rund ums Thema Audiodeskription

Ende Februar versammelten sich neun blista-Schülerinnen und -Schüler in einer blista-Wohngruppe, um ein Wochenende lang ­intensiv in die Welt der Filmbeschreibung, also der Audiodeskription, einzutauchen. In Kooperation mit dem „Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband“ (DBSV) waren Mitarbeiter der Firma „Greta und Starks“ nach Marburg angereist, um mit den blinden und sehbehinderten Filmfans eigene Film­beschreibungen zu erarbeiten und sie mit der Audiodeskriptions-App „Greta“ vertraut zu machen. Mit Hilfe von „Greta“ kann man sich die Audiodeskriptions-Tonspur eines Kinofilms vor dem Kinobesuch kostenlos aufs eigene Smartphone laden. Sobald der Film beginnt, aktiviert man die App, die sich dann automatisch mit der Tonspur des Filmes synchronisiert. So ist es dann ganz bequem möglich, mit dem Smartphone-Kopfhörer die Beschreibungen der Handlung, also auch die Gestik und Mimik der Schauspieler sowie alle anderen Dinge des Films, zu verfolgen, die sich nicht über verbale Informationen erschließen.

Wie viel Spaß den neun blista-Schülerinnen und -Schülern dieses Filmwochenende mit den Mitarbeitern von „Greta“ und dem DBSV gemacht hat, davon konnten sich auch die hunderte Gäste der Gala anlässlich der Verleihung des 15. Deutschen Hörfilmpreises in Berlin überzeugen. Während der Preisverleihung wurde ein kleiner Film eingespielt, der die Beteiligten in Aktion zeigte.

Giuliano Vecchione, Schüler der Jahrgangsstufe 6, beschreibt im folgenden Bericht, wie es ihm gefallen hat.

„Das Gretaprojekt“

Mitglieder des Teams: Reiner Delgado, Jan Meuel, Lena Hoffmann und Vivian Hartmann.
Projektmitglieder: Lillith Abraham, Esma Acer, Jamie Bente, Martin Gimbernat-Keßler, Stefan Hochmut, Mihnea Samoila, Marvin Six, Giuliano Vecchione und Till Zipprich.
Amelie Fischer, die eigentlich auch an dem Projekt teilnehmen sollte, ist auf Grund von Krankheit ausgefallen.

Samstag den 25. Februar 2017

Wir trafen uns um 14 Uhr in der Gabels­bergerstraße 13.1, und stellten uns vor, indem wir eine kleine Beschreibung von uns ­machten. Nach der Vorstellung gab man uns das Passwort des WLANs, damit wir die Film­beschreibung herunterladen konnten. Nach dem wir die Audiodeskription für den Kinofilm „Tim Tahler oder das verkaufte ­Lachen“ heruntergeladen hatten, bildeten wir kleine Grüppchen und stellten ein bestimmtes Standbild dar, das dann verbal ­beschrieben wurde. In der anschließenden Pause gab‘s Kekse, Cola, Chips etc. Nach der Pause schauten wir uns die erste Viertelstunde von „Frau Müller muss weg“ an.

Gegen 16.10 Uhr liefen wir in Richtung Kino. Als wir dann um 17 Uhr in den Film „Tim Tahler oder das verkaufte Lachen“ ­gingen, verteilte das Team für die Kinder, bei denen es mit der Greta App nicht funktioniert hatte, die für diesen Zweck mitgebrachten iPhones bzw. iPads. Als der Film gegen 18.30 Uhr zu Ende war, gingen wir in das Restaurant Colosseo. Dort gab es Pizzen, Nudelgerichte, Vor- bzw. Nachspeisen. Nach dem Essen, wurden wir vom Team in die jeweiligen Wohngruppen begleitet.

Sonntag den 26. Februar 2017

Um 9 Uhr trafen wir uns wieder und besprachen das weitere Vorgehen. Als erstes diskutierten wir über den Film, den wir am Vorabend angesehen hatten. Man fragte uns Sachen wie zum Beispiel: Wie sahen die Darsteller aus und wie ­wurden sie beschrieben? Danach wurden in kleinen Gruppen Standbilder erstellt, die wieder beschrieben werden mussten. Im ­Anschluss durften wir zu einer Szene eine ­eigene Audiodeskription schreiben und auch sprechen. Dazu hatte sich das Team eine Szene von Frau Müller muss weg ausgesucht. Nach dem Schreiben und Aufsprechen der Audiodeskription stellten wir uns gegen­seitig die jeweiligen Beschreibungen vor.
Währenddessen hatte das Team Pizza etc. für uns bestellt. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von dem Team und gingen wieder in unsere Wohngruppen. Da wir den Film „Dr. Strange“ nicht gucken konnten, versprach man uns, für jeden eine Ausgabe des Films zu schicken und den Film „Frau Müller muss weg“ durften wir auch behallten.

Dieses Wochenende, hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht und ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt. Ich würde mir wünschen, dass man ein solches Projekt nochmal wiederholt. Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei.

[Giuliano Vecchione, Schüler der Klasse 6]