Inklusion & Innovation: Sicherheit gewinnen

Das Foto zeigt die neue Mitarbeiterin, ihre Kolleginnen und die blista-Experten in einer Runde um einen großen Konferenztisch sitzend

Ein Erfahrungsbericht von Maleike Schubert.

Ich habe die Projektlinie Inklusion & Innovation (I&I) der blista durch eine Info-Veranstaltung an der Philipps-Universität kennen gelernt und bin sehr froh, dass es dieses Projekt gibt, da in den vielen Beratungsangeboten und Seminaren, welche die Karriere-Center der Universität für ihre Studenten anbieten, nie auf meine blindenspezifischen Fragen eingegangen wurde.

Ich nahm also teil und erhielt umfangreichen fachlichen Rat. Es war eine Erleichterung, nicht nur zu wissen, dass meine Be­werbungsunterlagen professionell und aussagekräftig wirkten, sondern auch Rat zu behinderungsspezifischen Fragen zu er­halten.

Besonders hilfreich fand ich das videogestützte Bewerbertraining. Durch das Üben konnte ich Sicherheit und Erfahrungen für reale Vorstellungsgespräche gewinnen. Es war auch sehr gut, mal die Arbeitgeberrolle zu übernehmen. Insbesondere da ich mich nicht mal zehn Monate später wirklich in dieser Rolle befand. Zu dieser Zeit musste ich – frisch eingestellt – die Kandidaten für meine Arbeitsassistenz interviewen.

Nach fünf Monaten hatte ich eine Stelle beim Amt für Menschen mit Behinderung in Bremerhaven gefunden, als Koordinatorin des Modellvorhabens „InSpo – Inklusion in Sport“. Als ich diese Stelle antrat, fand ich mich in einer zwar sehr freundlichen, aber blinden-unerfahrenen Umgebung wieder. Daher nahm ich dankend das I&I-Angebot eines Jobcoachings an.

Erfolgsfaktor Jobcoaching

In der vierstündigen Schulung, an der erfreulicherweise alle Kollegen teilnahmen, wurde gezielt auf Fragen und Team-Probleme hinsichtlich meiner Behinderung eingegangen. Themen waren unter anderem „Richtig führen“, die Abwendung „erzwungener Selbstgespräche“, „barrierefreie Dokumente“ sowie die Wichtigkeit von gleich bleibender Ordnung. Meine Kollegen waren sehr zufrieden mit der Schulung, haben sich die Informationen zu Herzen genommen und besitzen seitdem den Mut, mir zahlreiche Fragen zu stellen.

„Inklusion & Innovation“ steht für erfolgreiche Arbeitsmarktintegration in Hessen

Klares Ziel ist die Integration von ­Menschen mit Blindheit und Seh­behinderung in den ersten Arbeitsmarkt

Jobcoaching, Empowerment, Vernetzung – die blista legt den Fokus auf ihren spezifischen, kompetenz-orientierten und indivi­duellen Ansatz. Die vielfältigen Schnittstellen des Angebotes, die Menschen mit ­Sinnesbehinderungen, Gründerteams und Unternehmen auch ganz unmittelbar und persönlich zusammenbringen, haben sich hervorragend bewährt.

Die Erfolgsbilanz spricht für die hessenweit ausgelegte Projektlinie: Insgesamt wurden seit 2013 mehr als 150 Personen mit Blindheit oder Sehbehinderung beraten bzw. begleitet. 106 nahmen zudem an der I&I-Qualifizierung teil. Davon 80 % konnten so ihren ­Arbeitsplatz behalten, eine Fortbildung ­finden oder einen persönlichen Karriereschritt wagen. Über 40 Teilnehmenden ­gelang der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt, in Selbstständigkeit bzw. in eine Ausbildung oder ein Praktikum.


Sie suchen einen Praktikumsplatz, eine Ausbildungsstelle oder den (Wieder-) Einstieg in Ihren Wunschberuf?

Speziell für sehbehinderte und blinde Personen bieten wir Beratung und ein umfassendes Vermittlungscoaching an. Nutzen Sie jetzt ihre Chance! Die I&I-Beratung & Qualifizierung ist offen für alle, die eine Ausbildung, ein Studium oder einen Arbeitsplatz suchen.

Ansprechpartnerin in Frankfurt/Rhein/Main: Susanne Patze, s.patze@blista.de
Vermittlungscoaching in Marburg: Ansprechpartnerin Ute Mölter, moelter@blista.de

Ihr Kontakt
Reha-Beratungszentrum der blista
Telefon: 06421 606-500
rehaberatung@blista.de

Die blista-Projektlinie Inklusion und Innovation wird gefördert aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und aus Mitteln der Europäischen Union – Europäischer Sozialfonds.

4 Logos: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Europäischer Sozialfonds in Hesssen, Europäische Union und Kompass Frankfurt