Mein letztes halbes Jahr an der blista

Friederike Zurhake am Tag der Verabschiedung

von Friederike Zurhake (Teil 2)

Zum Zeitpunkt des letzten Artikels (Teil 1 meines letzten blista-Jahres) stand ich unmittelbar vor den schriftlichen Abiturprüfungen und langsam aber sicher stieg die Aufregung immer weiter an. Auch die Notenvergabe, die einen Überblick darüber gibt, wie viel Punkte man bisher schon für die eigene Abiturnote gesammelt hat, wurde von einigen unseres Jahrgangs mit Spannung erwartet. Ich für meinen Teil war sehr zufrieden damit. Nun endete allerdings auch der reguläre Unterricht, sodass man von nun an komplett selbst dafür verantwortlich ist, ob und wie viel für die bevorstehenden Prüfungen lernt. Auf einmal schien die Zeit wie im Flug zu vergehen. Schlafen, lernen, essen, lernen, schlafen ... zwischendurch immer wieder die Fragen: „Lerne ich das Richtige? Kommt das so detailliert überhaupt dran? Wie soll ich mir das alles merken?" - Fragen, die sich vermutlich jeder von uns nicht nur einmal gestellt hat. Parallel dazu: Corona.

Während der Osterferien hörte man immer wieder Forderungen nach dem Aussetzen der Abitur-Prüfungen, da dies in anderen Ländern auch so gehandhabt werde. Mein Gedanke dazu war nur: „Bitte nicht!" Sicher wünschte man sich das ein oder andere Mal, dem ganzen Stoff der verschiedenen Fächer ausweichen zu können - doch zu welchem Preis wäre das? Schon aufgrund des vergangenen Schuljahres mit Lockdown im Frühjahr 2020, Hybrid-Unterricht und einem Dreivierteljahr Masken und Lüften im Unterricht haben wir den Stempel „Corona-Abitur". Letztlich haben wir aber sowohl die schriftlichen als auch mündlichen Prüfungen gut überstanden. Jedoch fehlte auch weiterhin der Ausgleich neben dem Lernen und der Schule.

Gleichzeitig wurde es immer offensichtlicher, dass ein Abschlussball, wie ihn sich viele von uns gewünscht haben, nicht stattfinden kann. Die hierfür bereits getroffenen Vorbereitungen mussten daher leider auch wieder abgebrochen werden. Stattdessen wurde begonnen, eine alternative Veranstaltung zu planen, die zumindest einigermaßen einem Abiball gleichkommt. Immerhin wollen wir die blista nicht ohne einen richtigen Abschied verlassen - zumal man eben auch nur einmal sein Abitur macht! Wir hoffen, dass die Veranstaltung trotzdem gut gelingt und wir uns gut von der blista verabschieden können!

Währenddessen macht sich zumindest bei mir allgemeine Abschiedsstimmung breit. Auch wenn ich erst zur Oberstufe an die blista gekommen bin, verbinde ich mit der Schule und der Stadt sehr viel. Vor allem die Tatsache, dass ich hier erfahren durfte, dass man auch trotz der Seheinschränkung gut in der Schule zurechtkommen kann und schlecht sehen nicht gleich dumm sein bedeutet, hat mich wirklich weitergebracht. Vor allem das gute Verhältnis zwischen den Lehrkräften und Schüler*innen habe ich immer sehr geschätzt. Zudem konnte ich durch das Leben in den WGs ein paar wertvolle Erfahrungen mitnehmen, die vielen anderen Personen in meinem Alter bis zum Studium fehlen.

Insgesamt blicke ich also sehr positiv auf meine Zeit an der blista zurück und kann sagen, dass, trotz vorheriger Zweifel, der Wechsel von einer Regelschule an die blista für mich genau die richtige Entscheidung war. Auch wenn die letzten zwei Jahre meiner Schulzeit sehr stark von der Corona-Pandemie geprägt waren und ich mir diese auf jeden Fall anders vorgestellt habe, denke ich, dass jede*r von uns das Beste aus der Situation gemacht hat und das schätze ich sehr. Auch in ein paar Jahren kann ich mir gut vorstellen, immer mal zu Besuch zu kommen – hierauf freue ich mich jetzt schon!