Vernissage im Malatelier – Neue Ausstellung tastbarer Bilder auf dem blista-Campus

Eine Schülerin steht vor dem taktilen Wandgemälde "Fels in der Brandung"

Dr. Imke Troltenier * - „Fest im Leben stehen“, „Sich treiben lassen“, „Leicht wie eine Feder“, „Hart wie Stahl“ … – lauten die Titel der großformatigen Kunstwerke, die seit neuestem im Flur am Schlag 4 zu erleben sind. Ob bunt oder monochrom, mit Holz, Stahlstiften, Federn oder Pappmaché: ­Anfassen ist bei allen Werken ausdrücklich erlaubt, die Bilder sind taktil gestaltet und daher für sehende und nicht sehende Menschen gleichermaßen auf die eine oder die andere Wahrnehmungsweise „sichtbar“.

Seit rund einem Jahr ist das blista-Malatelier inklusiv. Unter der künstlerischen Leitung von Stephanie Syré-Merkel und Anne Weigel malen und experimentieren hier junge Menschen mit und ohne Seheinschränkungen gemeinsam. Ihre Kunstwerke sind so vielfältig, kreativ und faszinierend wie die Ideen, die dahinter stecken. Kein Wunder, dass die Idee einer Vernissage schnell geboren war. „Im Frühjahr dieses Jahres kam eine Kollegin auf mich zu, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, über das Malatelier den Flur der Elternberatung Am Schlag 4 zu verschönern und zu gestalten“, erzählte Projektleiterin Stephanie Syré-Merkel: „Da können sie sich vorstellen, wie es mich gefreut hat, ein so großes Vorhaben starten zu können.“

Während der Vernissage stellten die beteiligten Schülerinnen und Schüler aus der Marin-Luther-Schule, der Gesamtschule Niederwalgern und der blista die Kunstwerke vor. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich begeistert und sparten nicht mit Applaus. Auch die Schülerin Laura Bohnet, die für die musikalische Begleitung am Cello sorgte, erntete viel Beifall. Im Rahmen ihrer Ansprache bedankte sich Projektleiterin Syré-Merkel bei den beteiligten Akteuren: bei Frau Anna Kaczmarek-Kolb, der Leiterin der Koordinierungsstelle „Inklusion bewegt“, Herrn Wolfgang Urban als Mitglied im Begleitausschuss des Projektes „Inklusion bewegt!“ und nicht zuletzt für die finanziellen Mittel beim blista-Schulleiter Joachim Lembke.

Eine Schülerin mit langen blinden Haaren, im Hintergrund das taktile Bild
Ein Schüler zeigt erklärend auf eine taktile Installation

 

Inklusion bewegt – Vernissage inmitten der Modellregion

Das inklusive Malatelier der blista wird im Rahmen des Programms „Inklusion bewegt“ durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Ziel des Programms ist es, allen Kindern und Jugend­lichen, ganz unabhängig von Behinderungen, ethnischer oder sozialer Herkunft, die Teilhabe an lokalen Freizeitmaßnahmen zu ermöglichen. Im Zeitraum April 2015 bis März 2017 galten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Stadt Marburg daher als „Modellregion Inklusion“ in Hessen. Wer Lust hat, an dem Projekt teilzunehmen, melde sich bitte in der blista-Internatsleitung bei Frau Daum, Telefon: 06421 606-161

[* Leitung Öffentlichkeitsarbeit Fotos: Dr. Imke Troltenier]