Von nah und fern
Eberhard Borchert-Torball-Gedächtnisturnier bringt ehemalige Blistaner*innen zusammen
David Georgi | Über 30 Jahre prägte die Sportart Torball den Behindertensport im mitteleuropäischen Raum. Seine Nachwuchsspieler*innen kamen dabei überwiegend aus Marburg. Sie trainierten und spielten für die SSG blista Marburg und gingen hier auch zur Schule. Einer, der die Jugendarbeit maßgeblich vorantrieb, war Eberhard „Ebo“ Borchert, der auch als Erzieher in der Schulstraße tätig war. Er bot 2-3 Trainingstermine unter der Woche an, fuhr mit seinen Schützlingen zu nationalen und internationalen Turnieren. Und wenn keines stattfand, gab es ein Training am Sonntag in der „kleinen“ Sporthalle der blista. Neben dem Torball hatte sich Eberhard Borchert auch dem Schwimmen verschrieben und übte mit vielen Schüler*innen, bis sie schwimmen konnten und beinahe Schwimmhäute bekamen.
Im April 2021 verstarb Eberhard Borchert. Schnell war die Idee für ein Gedächtnisturnier geboren, die Coronabestimmungen ließen das zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht zu. Gabi Eschebach-Weck, Stephan Eschebach, Michael Walbaum, Jens Hellenschmidt, Elke Averesch, Tanja Panter und David Georgi bildeten ein Organisationsteam, das in den letzten neun Monaten nicht nur die Finanzierung des Turnieres sicherstellen konnte, sondern auch viele Weggefährt*innen aus den letzten rund 35 Jahren aufspürte. Viele ehemalige Spieler*innen sagten begeistert zu. Am 16.09.2023, genau einen Tag vor „Ebos“ Geburtstag, trugen sechs Mannschaften ein Freundschaftsturnier in der großen Sporthalle der blista aus. Auch wenn es am Ende eine Siegermannschaft gab, standen doch die Wiedersehensbegegnungen und die vielen Geschichten und Erinnerungen im Vordergrund. Die Veranstaltung wurde vom Vorsitzenden der SSG blista Kai Kortus und dem ehemaligen blista-Direktor Jürgen Hertlein eröffnet. Neben den Spieler*innen waren auch einige ehemalige Lehrkräfte und Betreuer*innen zu Gast. Bei der Sieger-ehrung erhielten alle Teilnehmenden eine goldene Gedenkmedaille, die der hessische Behinderten- und Rehasportverband anlässlich dieses Turniers gespendet hatte. Die speziellen Spielbälle, die einen Aufdruck für das Gedächtnisturnier hatten, erhielten die Kinder von Eberhard Borchert, Gisela und Kurt.
Am Abend fand die Veranstaltung in einem Marburger Restaurant mit rund 50 Gästen ihren verdienten Ausklang. Weitere Geschichten und Legenden wurden erzählt und neue Heldentaten wurden geplant. Allerdings kam bei dem und der ein oder anderen am nächsten Tag durch die lange Spielpause (bis zu 30 Jahre) ein böses Erwachen.