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Lesestunde
16 Hände zeigt das Foto. Sie gehören zu acht Personen, die um 1928 gemeinsam an einem Tisch sitzen und sich darin üben Braille zu lesen - die Grundvoraussetzung für Schule, Ausbildung und Beruf.
Allerdings fehlte es an Punktschriftbüchern zum Lesen und Lernen. Die Bereitstellung der entsprechenden Literatur zählte für die blista zu den großen Herausforderungen.
Die Gründungsurkunde der blista beschreibt ihren Gründungszweck wie folgt: "Der Verein verfolgt den Zweck blinde, reichsdeutsche Akademiker, insbesondere infolge des Krieges erblindete Akademiker, in jeder Weise zu fördern und zu unterstützen. Er sieht seine besondere Aufgabe darin, durch Errichtung und Unterhaltung einer Hochschulbücherei den blinden Akademikern das Studium und die Betätigung im Beruf zu erleichtern, durch Gründung einer Studienanstalt sie für ihr Studium und ihren Beruf zu schulen ... weiterlesen
Lesen blinde Menschen mit den Fingern genauso schnell wie Sehende mit den Augen?
Wer die Basisschrift vor sich liegen hat, der hat es schwer, auf die gleiche Lesegeschwindigkeit wie Sehende zu kommen. Daher spielt die Braille-Kurzschrift eine wichtige Rolle, sie enthält eine Art von Stenographie und verwendet 289 Kürzungen für Worte, Lautgruppen, Silben. Wer diese in der Schule erst einmal gelernt hat, der kann auch beim schnellen Lesen oft gut mithalten ... weiterlesen
Mathematikunterricht um 1950: Zwei Schüler*innen arbeiten konzentriert
Für den Schulunterricht mit blinden Kindern und Jugendlichen galt es, eigene Konzepte zu entwickeln. Als einer der vielen engagierten Lehrkräfte ist es besonders Dr. Friedrich Mittelsten Scheid, der als „gute Seele“ und hervorragender Wissenschaftler das Leben und Lernen an der blista nachhaltig prägte.
Genau 50 Jahre - von 1923 bis 1973 - war Dr. Friedrich Mittelsten Scheid als Lehrer an der blista tätig. Von vielen Schüler*innen wurde er sehr geschätzt. Der blinde Pädagoge verfügte über ein gutes Einfühlungsvermögen für die vielfältigen Herausforderungen der jungen Blistaner*innen ... weiterlesen
Junge Frau am Streifenschreiber (1950)
Die Ausbildung zur Stenotypistin bzw. zum Stenotypisten war über viele Jahre beliebt. Sie bot eine gute Grundlage für die Arbeitsmarktintegration in vielfältigen Berufsfeldern. Davon erzählt auch die Lebensgeschichte von Herbert Demmel, der gleich drei unterschiedliche Berufe ausgeübt hat.
Er war zuerst als Handweber und später als Stenotypist aktiv. Mit 320 Silben pro Minute arbeitete er weitaus schneller als seine sehenden Kolleg*innen und wurde 1956 sogar "Bayerischer Stenografenmeister". Durch den Besuch einer Abendschule schaffte er 1958 das Begabtenabitur, studierte und wurde Rechtsanwalt sowie Landesgeschäftsführer des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes ... weiterlesen
In den spannenden 1970er Jahren werden an der blista erstmals systematische Schulungen für Orientierung und Mobilität angeboten.
Die Aufbruchsstimmung der 1968er Jahre ging auch an der Behindertenbewegung nicht vorüber. So rücken Fragen von Selbstbestimmung und Selbstständigkeit, Heimerziehung und Emanzipation von Menschen mit Handicaps auf die Tagesordnung und machen die 70er Jahre zu äußerst bewegten Zeiten.
An der blista protestierten Schüler*innen und Eltern. Sie sagen „Nein!“ zu dem geplanten „Zentralbau mit Kegelbahn und Kiosk“ auf dem Campus und beeinflussten damit auch die Entwicklung des bis heute aktuellen, dezentralen Internats-Konzeptes mit seinen über die ganze Marburger Innenstadt verteilten Wohngruppen.
Die aus den USA importierte Idee von systematischen Schulungen für Orientierung, Mobilität und lebenspraktische Fähigkeiten unterstützten diese Entwicklung. Der Langstock, der auf dem Foto noch nach oben mit einem runden "Handgriff" abschließt, wurde fortan auch in Marburg engagiert weiterentwickelt ... weiter
Das grüne Oberstufengebäude der Carl-Strehl-Schule ist auf dem blistaCampus gut zu erkennen.
Der Schulneubau wurde durch die großzügige Spenderin Hilde Klar ermöglicht und im Jahr 2012 fertiggestellt. Der Multifunktionsraum "Hilde Klar" befindet sich im oberen Stockwerk.
Das grüne Oberstufengebäude symbolisiert den wichtigen Ausbau der IT-Infrastruktur als Basis für die Weiterentwicklung der vielfältigen Facetten digitalen Lernens auf dem blistaCampus.
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