„Wir bekamen Lust, das alles mal auszuprobieren”

Ausflug der Fachoberschulen zum BFW in Mainz

Heike Flach | Am 22.11. machten sich die Fachoberschüler*innen in Begleitung von Frau Dörr, Herrn Mahnke und Frau Flach auf den Weg, das Berufsförderungswerk (BFW) in Mainz zu erkunden.

Die Fachoberschule Gesundheit hat in früheren Zeiten geschlossen ein dreimonatiges Praktikum in Mainz absolviert und dabei Einblicke in die Physiotherapie sammeln können. Doch das böse C hatte dieser guten Tradition vorübergehend ein Ende gesetzt.

Anknüpfend an die „alte Tradition” machten sich diesmal nicht nur die „Gesundheitler*innen”, sondern auch die Schüler*innen der Fachrichtung Sozialwesen auf den Weg nach Mainz. Die Erfahrungen aus dem BFW sind, dass viele, die sich anfangs für einen sozialen Beruf entscheiden, nach Mainz zurückkehren, um sich in den Künsten der Physiotherapie unterweisen zu lassen.

Am Ziel angekommen, freute sich zumindest Frau Flach über die Mainzelmännchenfiguren als Ampelsignale.

Wenige Minuten und manche Umwege später erreichten wir ein sehr gepflegtes, einladendes Gelände. Das Foyer wirkte großzügig und freundlich. Frau Ploghaus nahm uns in Empfang und stellte direkt die allesentscheidende Frage: „Möchten Sie erst das Haus kennenlernen oder zuerst etwas essen?” „Essen!”, war die deutlich vernehmbare Antwort und so ging es direkt in den Speisesaal.

Nachdem alle gestärkt waren, trafen wir uns in einem Besprechungsraum. Alle? „Wir müssen gerade noch mal schauen, wo Frau Dörr abgeblieben ist.”

Die Ausbilderinnen erklärten uns einiges zum BFW, aber vor allem viel zur Ausbildung als Physiotherapeut*in. Und siehe da – die meisten Fragen kamen doch von den Schüler*innen der Fachrichtung Soziales! In der Gruppe verstecken sich auch Talente, was medizinische Fachbegriffe angeht. Hat Frau Ploghaus doch recht und ein Teil wird nach dem Abi noch mal die Fachrichtung wechseln? Es war auf jeden Fall eine sehr informative Runde und mit so vielen Fragen unserer Schüler*innen hatte wohl keiner gerechnet.

Zu sehen ist ein Lager anatomischer Modelle. In den Regalen liegen Wirbelsäulenmodelle, daneben stehen zwei Skelette.
„Begrüßt wurden wir von einer Schar freundlicher Skelette ..."

Nächste Station: Hausführung. „Alle da?” „Nein, da fehlt doch wieder jemand.”

Mit etwas Verspätung fanden sich dann alle im Fußpflege-Bereich ein. Anschließend ging es in die Bade-Abteilung und in den Wellness-Bereich. Wenn man das so sieht, bekommt man schon ein bisschen Lust, das alles mal auszuprobieren. Kneippen darf in Mainz auch nicht fehlen.

Doch nun wurde es ernst. Uns wurde ein Übungsraum gezeigt, in dem schon ganz verräterisch ein Kreis aus Hockern aufgebaut war. Nun mussten wir selbst ran. Mit Therabändern haben wir verschiedenen Muskeln nachgespürt – so mancher hat bisher unentdeckte Muskeln dabei kennengelernt. Unser Fachjargon-Talent konnte hier wieder punkten, denn sie kannte jeden einzelnen Muskel mit Namen.

Zum Abschluss gab es für alle eine kleine Massage.

Letzte Station war der Keller mit dem Lager für die anatomischen Modelle. Begrüßt wurden wir von einer Schar freundlicher Skelette, die alle die Beine in die Hand genommen hatten, um sie nicht am Boden schleifen zu lassen. Doch dahinter tat sich eine wahre Schatzkammer an Modellen auf. Es fehlt vermutlich an nichts in diesem fein sortierten Fundus und schnell entwickelten sich Gespräche über Unfälle, OPs und andere Dinge, die man endlich mal am Modell verdeutlichen konnte.

Bei der Abschlussrunde im Besprechungsraum – wer kommt drauf?! – fehlte natürlich wieder jemand. Aber das Haus verliert nix und so konnten noch schnell letzte Fragen beantwortet werden, bevor es auf den Rückweg ging.

Mit der Mainzelbahn den Berg wieder hinunter, ab in den Bahnhof und unser Zug fuhr genau JETZT! Ein Teil der Gruppe rannte die Treppen runter zum Gleis, der Rest versuchte, mit dem Aufzug hinterher zu kommen. Herr Mahnke quetschte sich superheldenhaft quer in die hinterste Tür, um den Zug am Abfahren zu hindern und er hat es geschafft! Alle da!

Auf der Rückfahrt war vom Gequassel der Hinfahrt nicht mehr viel zu hören. Es wurde nur noch leise gemurmelt oder Musik gehört. Ein müdes, aber erfülltes Grüppchen erreichte abends den Marburger Hauptbahnhof.