Studienfahrt nach Sizilien

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Von Tobias Mahnke

An unserer Einrichtung haben drei Viertel der Chemie-Lehrkräfte als Zweitfach Biologie. Was also lag näher, als dass zwei Bio-Chemiker/innen mit ihren jeweiligen Leistungskursen eine Studienfahrt gemeinsam planen? Die Rahmenvorgaben: Ökologische Leckerbissen für die Biologen, elementare Erfahrungen für die Chemiker. Und gutes Essen, Sonne, Meer etc. sind natürlich immer willkommen. Das Ziel war schnell gefunden: Sizilien sollte es werden. So kam es, dass neun Schülerinnen sich von Tanja Schapat, Tobias Mahnke und Lisa Magel auf die Insel begleiten ließen.

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Nach der Ankunft am Flughafen Catania ging es zunächst mit dem Bus in die Bungalows direkt am Strand. Da es bereits spät war, stand das Abendessen auf der Agenda. Pizza an der Tankstelle mag hierzulande wenig verlockend klingen, dort haben wir es sehr genossen! Am Samstag führte der Weg nach einem - für italienische Verhältnisse - üppigen Frühstück zu Fuß in die Stadt zum Markt. Dort gab es für die Biologinnen jede Menge ihnen bisher unbekanntes Gewächs und Getier zu entdecken, und auch die vermeintlich bekannten Walnüsse hatten dort, ganz ohne Gentechnik, Faustgröße. Selbstverständlich haben wir uns an dem überquellenden Füllhorn der herbstlichen Ernte auch reichlich bedient und so den Mittagstisch bereichert.

Eine Schülerin beobachtet die Strandpflanzen

Der Sonntag führte die Gruppe auf den Spuren von Platon und Archimedes nach Syrakus. Im archäologischen Park haben wir das beeindruckende Theater sowie die außerordentliche Akustik der ehemaligen Steinbrüche erfahren (Abb. 1: Gruppenbild im Archäologischen Tag). Der anschließende Gang in die Altstadt, vorbei an der Quelle Aretusa, wurde von einem Eisbrötchen an der Hafenmole abgerundet.

Ein nicht nur den Höhenmetern geschuldetes Highlight dieser Fahrt war sicherlich der Besuch auf dem Ätna: Spuren aktiven Vulkanismus‘ mit Schwefel- und Eisenverbindungen, endemische Pflanzen und Tiere, die gute Sicht auf die Ebene von Catania und ein Picknick inmitten eines erkalteten Lavastroms bilden eine einmalige Einheit.

Zurück am Strand wurden Sonne und Entspannung gesucht wie gefunden. Ein paar Meter weiter, auf einem Strandabschnitt, der nicht mehr zur Bungalowanlage gehörte, gab es jedoch viel Müll. Diese Problematik wurde auf-gegriffen und die Auswirkungen auf Plastikmüll im Meer erörtert.

Der letzte Ausflug führte uns zu einem geologischen Kleinod: Der Gole Alcantara. Dort hat sich ein kleines Flüsschen bis zu 25 Meter tief in Basaltgestein hineingegraben und eine enge Schlucht gebildet. Diese Klamm lud zum Begehen ein, das kalte Flusswasser stellte jedoch nicht für alle eine willkommene Erfrischung dar (Abb. 2).

Nach sechs Tagen vor Ort führte uns der Weg leider wieder zurück nach Deutschland; eine lehr- und ereignisreiche Fahrt nahm bei gekühlten Getränken vom Bahnhofskiosk ein würdiges Ende im Regionalexpress nach Marburg.